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Dienstag
13.11.2018

TV / Radio

SSM-Zentralsekretär: «Diskussionen im Gange»

SSM-Zentralsekretär: «Diskussionen im Gange»

Der neue Gesamtarbeitsvertrag, der ab 2019 gültig ist, bringt es mit sich, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SRG künftig die Billag-Gebühren in der Höhe von 365 Franken aus der eigenen Tasche zahlen müssen.

Dafür sollen sie laut Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) eine Entschädigung erhalten. Die Verhandlungen sind aktuell noch im Gang.

Journalistinnen und Journalisten beneiden ihre Berufskollegen bei der SRG: Sie arbeiten nach wie vor in einer «geschützten Werkstatt», werden im Vergleich immer noch sehr gut bezahlt und können zudem jede Minute Überzeit aufschreiben. Und sie können als Moderator oder als Moderatorin oft noch ein lukratives Zubrot verdienen.

Bis dato übernahm die SRG auch die Billag-Gebühren ihrer Mitarbeitenden. Doch dieser Vorzug fällt ab 2019 weg: Schon Ex-SRG-Pressesprecher Daniel Steiner sagte in einem Gespräch mit dem Klein Report im Dezember 2017: «Die SRG hat mit dem Sozialpartner vereinbart, in Zukunft die Empfangsgebühren ihrer Mitarbeitenden nicht mehr zu übernehmen», so Steiner.

Auch sein Nachfolger Edi Estermann bestätigte am Freitag diese Aussage gegenüber dem Klein Report: «Gemäss aktuellen Anstellungsbedingungen übernimmt die SRG die Empfangsgebühren ihrer Mitarbeitenden, so wie Verlage ihre Verlagsprodukte den Mitarbeitenden teilweise kostenlos zur Verfügung stellen. Bei Vollzeit-Mitarbeitenden wird die gesamte Gebühr übernommen, bei den 53 Prozent Teilzeitangestellten wird entweder die Radio- oder die Fernsehgebühr übernommen», erklärte Estermann.

«Mit dem Wechsel des Gebührensystems, bei dem ab 2019 fast alle Haushalte die Gebühr entrichten müssen, ist die lange Zeit branchenübliche Übernahme durch den Arbeitgeber nicht mehr gerechtfertigt. Die SRG hat mit dem Sozialpartner vereinbart, in Zukunft die Empfangsgebühren ihrer Mitarbeitenden nicht mehr zu übernehmen. Der neue Gesamtarbeitsvertrag (2019-2020) soll dahingehend angepasst werden. Diese Verhandlungen sind noch im Gang.»

Die Billag-Übernahme durch die SRG ist also «nicht mehr gerechtfertigt». Aber gibt es für die Mitarbeitenden ein neues Zückerchen? Ruedi Bruderer, Präsident des Schweizer Syndikats Medienschaffender (SSM), sagte gegenüber dem Nachrichtenportal nau.ch, «dass man die Übernahme der Gebühren als Lohnbestandteil erachte». Deshalb fordert er: «Wenn die SRG-Mitarbeitenden diese künftig selbst berappen sollen, muss diese finanzielle Einbusse kompensiert werden.» Weil eine generelle Lohnerhöhung um 365 Franken nicht vorgesehen sei, verhandle man aktuell mit der SRG, wie die Mitarbeitenden ab 2019 entschädigt werden können.

Jérôme Hayoz, SSM-Zentralsekretär, bestätigte am Freitag gegenüber dem Klein Report die Verhandlungen: «Die Diskussionen zwischen der SRG und dem SSM sind noch im Gange. Vor Anfang Dezember ist jedoch nicht mit einer Lösung zu rechnen», so Hayoz abschliessend.