Viele Autoradios bleiben stumm, wenn ihre Besitzer mit dem Autoverlad durch den Lötschbergtunnel fahren. Der Empfang von UKW-Sendern ist bereits seit Anfang 2022 nicht mehr möglich, wie die «Berner Zeitung» berichtete. Kommuniziert wurde das nie offiziell, obwohl damit auch die UKW-Warnmeldungen ausfallen.
«Wer es auf den Autozug geschafft hat, wurde früher mit Schildern darauf hingewiesen, im Radio sei SRF 1 auf 88,20 MHz zu empfangen. Diese Frequenz solle im Notfall für Informationen eingeschaltet werden, hiess es jahrelang auch in Broschüren für die Benutzerinnen und Benutzer des Autoverlads. Doch der UKW-Sender im 14,6 Kilometer langen Tunnel wurde bereits abgeschaltet», schreibt die «Berner Zeitung».
Diese Enthüllung überrascht umso mehr, weil das Aus für UKW und damit die alleinige Verbreitung der Radioprogramme per Digitalsender DAB+ erst auf Ende 2024 beschlossen wurde. Doch ungeachtet dessen wurde der UKW-Sender des Lötschbergtunnels bereits drei Jahre früher abgeschaltet.
«Das Aus für den Lötschberg-Sender kam Anfang 2022 während der laufenden Sanierung des Tunnels mit dem Ersatz der Fahrbahnen und weiteren technischen Einrichtungen. Die alte UKW-Anlage wurde dabei entfernt und durch DAB ersetzt», wird Silvia Canova, Sprecherin des Bundesamts für Kommunikation (Bakom), im Artikel zitiert. Das hätten die Tunnelbetreiber mit dem Bakom so abgesprochen.
Wer ein Autoradio hat, das lediglich UKW empfängt, hört seitdem im Lötschbergtunnel also nur noch ein Rauschen. Und keine Verkehrsinformationen. Und dies, obwohl der Anteil der UKW-Hörenden laut Bakom immer noch bei 23 Prozent liegt.