Der Verkauf der «Basler Zeitung» soll nach lang anhaltenden und wilden Spekulationen schon bald in trockenen Tüchern sein. Der Deal steht scheinbar wortwörtlich ante portas, denn am frühen Mittwochnachmittag stand Miteigentümer Rolf Bollmann vor den Türen des «Tages-Anzeigers», wie es die «Tagi»-Spatzen von den Dächern des Nachrichtendienstes Twitter pfiffen.
Tamedia-Verleger Pietro Supino sagte bei der Präsentation der Jahreszahlen des Medienunternehmens am Dienstag selber, dass er seit zehn Jahren einen engen Austausch mit der «Basler Zeitung» pflege. Supino hat sich schon öfters mit Christoph Blocher zum Thema «Basler Zeitung» ausgetauscht.
Die BaZ-Anteilseigner Christoph Blocher, Rolf Bollmann und Markus Somm haben zuletzt die Spekulationen befeuert.
Denn die Verhandlungen mit Somedia-Verleger Hanspeter Lebrument über einen gemeinsamen überregionalen Mantel für die «Basler Zeitung» und die «Südostschweiz» sind zuletzt gescheitert. Auch der Druckvertrag mit Tamedia wurde vorsorglich gekündigt: Damit stünde die «Basler Zeitung» ab Ende April ohne Druckerei da, falls die Übernahme nicht über die Bühne geht.
Hinzu kommt, dass Supino keinen schlechten Draht zu Blocher hat. Dies im Gegensatz zu Peter Wanner von den AZ Medien, der ebenfalls daran interessiert wäre, zusätzlich zu seiner «bz Basellandschaftlichen Zeitung» das Netz am Rheinknie breiter auszuwerfen.
Die endgültige Finalisierung des Deals wurde bis Mittwoch noch nicht kommuniziert, obwohl Bollmann bereits an die Türen der Zürcher Werdstrasse geklopft hat. «Nein, Moment… jetzt ist er eingelassen worden», beobachtete «Tagi»-Redaktor Florian Raz, wie er über Twitter verlauten liess.