Sie ist der wohl bekannteste Teenager der Welt. Doch wer kennt Greta Thunberg wirklich? Auf diese Frage versucht jetzt der erste längere Dokumentarfilm über die Ikone des Umweltschutzes eine Antwort zu finden.
Die Doku «I am Greta» von Nathan Grossman wurde hier erstmals am Zurich Film Festival gezeigt und ist ab dem 16. Oktober auch regulär in den Schweizer Kinos zu sehen.
Erzählt wird die Geschichte, wie aus einem Solostreik eine globale Jugendbewegung werden konnte. Der 29-jährige Regisseur hat Greta und die «Fridays for Future»-Bewegung von Anfang an und aus nächster Nähe verfolgt. Auch bei ihrem Segeltörn zum UNO-Klimagipfel in New York im Herbst 2019 durfte Grossman bei der abenteuerlichen Überfahrt exklusiv mit seiner Kamera dabei sein.
Der Absolvent der Filmschule in Stockholm ist über einen «Freund von einem Freund» der Familie an die damals 15-jährige Greta herankommen. Das junge Mädchen hatte zu jener Zeit gerade entschieden, dass sie nicht mehr zur Schule gehen will.
Stattdessen hat der Teenager beschlossen, regelmässig am Freitag für die Umwelt zu streiken. Das war 2018 der Start zu «Fridays for Future». Und weil der öffentliche Rundfunk in Schweden schon früh realisierte, dass aus dieser Bewegung etwas Grösseres werden könnte, bekam Nathan Grossman öffentliches Fördergeld zugesprochen.
Damit sollte zuerst eine Dokumentation über mehrere junge Aktivisten gedreht werden. Aber: «Mir war klar, dass Greta eine so aussergewöhnliche Person ist, dass wir uns auf sie konzentrieren müssen, und dass da eine grosse Geschichte drinsteckt», erklärt der Regisseur in einem Interview.
Und tatsächlich: Noch im gleichen Jahr haben die ersten lokalen Kimastreiks bereits in Australien und bald darauf rund um den Globus angefangen.
Im Film versucht Grossman zu zeigen, was eine solche Bewegung aus einem anfänglich schüchternen Mädchen machen konnte. Wie musste sie lernen, mit dieser immensen Popularität umgehen zu können? Wie war das tatsächlich, mit diesen kolportierten Strippenziehern hinter der grössten Polit-Bewegung der jüngeren Geschichte?
Und wie geht es weiter? Greta geht jetzt wieder zur Schule, und der Filmer ist sich sicher, dass sie auch studieren wird. Mit ihren reichen praktischen Erfahrungen natürlich eine Wissenschaft, kompatibel zum Thema Umweltschutz.