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Samstag
11.03.2017

Vermarktung

Die NZZ-Mediengruppe kämpft mit rückläufigen Werbeeinnahmen aus dem Print-Bereich: Weil sie selber nur wenig Video-Content hat, steht die «Neue Zürcher Zeitung» auch im Display-Markt unter starkem Druck.

Durch die vertiefte Partnerschaft mit Romandie Network profitiert Audienzz von Invibes, einer Video-Content-Ad der Westschweizer Vermarktungsfirma. Im Gegenzug kann Romandie Network die Data-Management-Plattform von Audienzz nutzen.

Im Interview mit dem Klein Report erklärt Myriam Käser, Leiterin Unternehmenskommunikation der NZZ-Mediengruppe, den genauen Umfang des neuen «Werbenetzwerks der Schweiz».

Können Sie erklären, was Audienzz und was Romandie Network in die Partnerschaft einbringt? Wie profitieren die beiden Unternehmen voneinander?
Myriam Käser: «Audienzz und Romandie Network bedienen ein ähnliches Nutzersegment mit den Titeln, die sie vermarkten. Dank der vertieften Kooperation können wir Werbetreibenden heute in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz mehr Reichweite in gesicherten Premium-Umfeldern bieten. Ferner können wir unsere Datenprodukte für Werbe-Targetings verbessern, was unseren Kunden zugute kommt.»

Wer steuert welchen Beitrag zu Video-Content, Programmatic und Daten-Management bei?
Käser: «Romandie Network hat mit Invibes ein neuartiges Video-Content-Ad entwickelt, welches wir neu gemeinsam in der Schweiz vermarkten. Im Programmatic-Bereich haben beide Unternehmen bereits viel Erfahrung gesammelt, hier profitieren wir von einem intensiven Wissensaustausch. Die Websites können zudem künftig gebündelt über die verschiedenen Systeme angeboten werden. Audienzz hat als erster Vermarkter in der Schweiz eine eigene Data-Management-Plattform entwickelt. Diese Technologie kann künftig auch Romandie Netzwork nutzen.»

Welche neuen Produktmöglichkeiten ergeben sich daraus?
Käser: «Mit Audienzz News haben wir schweizweit ein neues Angebot lanciert. Es ermöglicht Werbetreibenden, mit einer Buchung sämtliche Sprachregionen abzudecken. Auch für Targeting-Kampagnen steht nun das gesamte Portfolio zur Verfügung. Weitere Angebote werden folgen.»

Werden unter der Partnerschaft künftig auch Video-Inhalte - eventuell gekoppelt mit weiterem Content - im Paket mit NZZ-Inhalten vermarktet?
Käser: «Die strategische Zusammenarbeit fokussiert in erster Linie auf die Werbevermarktung. Die Syndizierung von publizistischen Inhalten ist nicht Teil dieser Kooperation.»

Audienzz und Romandie Network «spannen auch bei Marketing und Technologie zusammen»: Können Sie erklären, wie das gemeint ist? Auf welchen Plattformen arbeiten Sie?
Käser: «Um unsere Prozesse möglichst kundenfreundlich zu gestalten, haben wir viele unserer Systeme, Tools und Dashboards selbst entwickelt. Diese Tools sind so konzipiert, dass auch andere Marktteilnehmer sie nutzen können. Dank der Kooperation können wir die Tools mit vereintem Know-how weiterentwickeln. Eine gemeinsame Marktbearbeitung zum Beispiel bei der Lancierung neuer Produkte ist ebenfalls sinnvoll. Wir möchten unsere Kompetenzen auf allen Ebenen bündeln.»

Inwiefern stärkt die Zusammenarbeit «den Medienstandort Schweiz»?
Käser: «Audienzz und Romandie Network positionieren sich klar als digitale Premium-Anbieter im Schweizer Werbemarkt. Wir sind überzeugt, dass wir mit innovativen Formaten und Dienstleistungen die Qualität und Transparenz im Schweizer Werbemarkt stärken und damit auch mehr und breitere Kundenbedürfnisse abholen können.»