Seit einer Woche beherrschen Bundesrat Alain Berset, das Verlagshaus Ringier und die geheimen Corona-Protokolle die Schlagzeilen. «Da braut sich etwas zusammen in Bundesbern», schreibt dazu SRF und kündigt für Freitag eine «Arena» zum Thema an.
Was ist dran an den Enthüllungen? Und wie fest schaden sie der Politik und den Medien? Moderiert wird die Debatte von Sandro Brotz.
«Journalismus, wie ‘Blick’ ihn macht, ist unabhängig von Einmischungen, von Regierungen, von Direktiven und selbst vom CEO» – so hat die Chefredaktion der Blick-Gruppe auf Enthüllungen der Zeitung «Schweiz am Wochenende» reagiert. Diese erhob den Vorwurf, der frühere Kommunikationschef von Bundesrat Berset habe den Verlagschef von Ringier, Marc Walder, in der Pandemie über geheime Vorgänge informiert.
Profitierte Ringier von einer Standleitung ins Vorzimmer von Alain Berset? Oder ist diese Darstellung falsch?
Die Kontakte zwischen dem Innendepartement und Walder waren eng. Zwischen dem damaligen Pressesprecher und dem Ringier-CEO sollen 180 Kommunikationsvorgänge dokumentiert sein. Daraus seien exklusive Artikel zu Corona-Entscheiden entstanden. Der «Blick» argumentiert, man habe diese selbst recherchiert.
SVP-Politiker Alfred Heer fordert den Rücktritt von Bundesrat Berset. Ist eine solche Nähe zwischen Medien und Politik üblich? Oder braucht es jetzt eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK)?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie kommt zum Schluss, dass weniger als 50 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sagen, sie würden den Newsmedien vertrauen. «Gleichzeitig ritzen die aktuellen Enthüllungen am Image der Politik», wie die SRF-Leute in ihrer Vorschau meinen. Klar sei, dass Indiskretionen und damit sogenannte Leaks «zum politischen Geschäft gehören».
Offen bleibt die Frage, wer aus den jüngsten Leaks einen Nutzen ziehen kann. Steuert die Schweiz auf eine Staatskrise zu? Oder ist das alles nur ein Sturm im Wasserglas?
Zu diesen Fragen diskutieren in der «Arena» Jacqueline Badran, Vizepräsidentin SP, Daniel Fässler, Ständerat Die Mitte/AI, Markus Somm, Verleger und Chefredaktor «Nebelspalter», sowie Peter Rothenbühler, ehemaliger Chefredaktor «Sonntagsblick».
Ausserdem eingeladen ins Fernsehstudio ist Andrea Masüger, der neue Präsident des Verbandes Schweizer Medien (VSM).