Mit der Lancierung dieser nach deutschem Vorbild kreierten TV-Sendung erhielten die Schweizer National- und Ständeräte mit der «Arena» eine Diskussionsplattform, die zu hitzigen Debatten hätten anregen sollen.
Doch lange kam das Gespräch nach schwerfälliger Deutschschweizer Art nicht in Fahrt.
Dank SVP-Exponenten wie dem damaligen Zürcher Parteipräsidenten Christoph Blocher würzten diese die anfänglich vor sich hin plätschernde Talkshow mit Tiraden auf die politische Gegnerschaft.
Als einer der Parteipräsidenten gab der Walliser CVP-Nationalrat Christophe Darbellay dem Klein Report über seine Auftritte in der Sendung sowie seine Meinung über die Qualität Auskunft. Sein Fazit: mehr Politik und weniger Populismus.
Was schätzen Sie besonders am Format oder Konzept der «Arena»?
Christophe Darbellay: «Die Diskussion, den Kontakt vor und nach der Sendung, und dass politische Themen zur `prime time` im TV zu sehen sind.»
Sehen Sie Verbesserungspotenzial?
Darbellay: «C`est le ton qui fait la musique - die Auseinandersetzungen sind zum Teil fast `unter der Gürtellinie`. Hier gibt es ein Unterschied zwischen der Deutschschweiz und der Westschweiz (`infrarouge` vs. `Arena`). Im Gesprächsfluss sollte man weniger unterbrochen werden. Eine Auflockerung in Form eines Kurzbeitrags (Einblender) wäre wünschenswert sowie die Länge der Sendung von 90 Minuten könnte etwas kürzer sein.»
Gibt es eine Ausgabe der Sendung, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist? Und wenn ja, weshalb?
Darbellay: «...meine allererste Arena.»
Wünschen Sie sich noch weitere 20 Jahre «Arena» oder sind Sie der Meinung, dass das Format langsam, aber sicher ausgewechselt werden sollte?
Christophe Darbellay: «Es braucht definitiv eine politische Diskussionssendung. Natürlich muss ein Format angepasst werden, um zeitgemäss zu bleiben - eventuell mit dem Austausch und der Einbindung von Social Media.»
Wie wichtig ist die Sendung «Arena» Ihrer Meinung nach für den politischen Betrieb in der Schweiz?
Darbellay: «Gerade für Abstimmungen sehr wichtig. Es gibt viele Leute, die sich ihre Meinung mit der `Arena`-Sendung bilden. Es ist auch wichtig für Politiker und Politikerinnen und Meinungsmacher in der Schweiz. Gerade für junge Menschen oder Neo-Parlamentarier ist diese Sendung eine grosse Chance.»
Welche politische Sendung des SRF ist Ihre Lieblingssendung?
Christophe Darbellay: «`Echo der Zeit` und `Tagesgespräch` - ich bin eher ein `Auditeur` als ein `Spectateur`.»
Wünschen Sie sich mehr politische Sendungen im SRF?
Darbellay: «Ich wünschte mir, dass die `Tagesschau` und `10vor10` mehr `politisch` und weniger `populistisch` sind. Im Ernst: Die Informationssendungen sind die wichtigsten politischen Sendungen.»
Wie oft waren Sie selbst in der «Arena» zu Gast?
Darbellay: «Das weiss ich nicht, mehrmals. Ich war aber oft bei einer Teilnahme wegen anderer Verpflichtungen verhindert. Die Anfrage kommt meistens zwei bis drei Tage vorher und dann kann man den Freitagabend nicht immer freischaufeln.»