Die gruppenweiten Werbeerträge des Aussenwerbekonzerns APG stiegen im vergangenen Jahr um 1,6% auf 266,1 Millionen Franken. In der Schweiz betrug der Anstieg 0,3% auf 251,6 Millionen.
Auf Konzernebene kann das Unternehmen trotz Pandemie und ausgesprochen hoher Volatilität bei Werbebuchungen einen Gewinn von 12,7 Millionen Franken ausweisen, 2020 waren es 9,5 Millionen Franken.
Dazu habe ein stringentes Kostenmanagement, aber auch die Kurzarbeitsentschädigung, wie Finanzchef Beat Hermann an der telefonischen Medienkonferenz ausführte, beigetragen: «Im kleinen einstelligen Millionenbereich» sei die staatliche Ausschüttung gewesen, sagte er auf eine entsprechende Nachfrage.
Der Personalaufwand wurde um 5,9% auf 48,4 Millionen Franken gesenkt sowie weitere Prozessoptimierungen eingeführt. Der Betriebs- und Verwaltungsaufwand ging um 3,9% auf 25,5 Millionen zurück.
«Auch das zweite Pandemie-Jahr war wieder anspruchsvoll», führte Markus Ehrle, CEO der APG, an der Medienkonferenz vom Mittwoch aus. «Aufgrund der reduzierten Passagierfrequenzen litten erneut insbesondere die Angebote in den Bahnhöfen, dem öffentlichen Verkehr, am Flughafen sowie das Promotionsflächengeschäft unter den Mobilitätseinschränkungen.»
Starke Umsatzrückgänge gab es in den Branchen Tourismus/Reisen und Events/Kultur sowie auch durch Engpässe in den Lieferketten der Automobilbranche.
Im Geschäftsjahr 2021 habe die APG einen Betriebsertrag von 269,5 Millionen Franken ausgewiesen, was bereinigt um Sondereffekte im Vorjahr einer Zunahme von 1,6% entspreche. «Im ersten Halbjahr gab es einen leichten Umsatzrückgang. Nach den Lockerungen der Pandemie-Massnahmen setzte aber eine rasche Umsatzerholung ein», sagte Markus Ehrle.
Die Immobilienerträge stiegen um 6,4% auf 1,8 Millionen Franken, und die übrigen Betriebserträge waren Veräusserungsgewinne nicht mehr benötigter Sachanlagen und lagen bei 1,5 Millionen Franken.
Die verschärfte Wettbewerbssituation auf dem Beschaffungsmarkt hat den Bereich Konzessionen & Kommissionen um 3,1% auf 169,7 Millionen Franken ansteigen lassen, unter anderem wegen Konzessionsverträgen mit umsatzunabhängigen Abgaben.
Durch den Markteintritt verschiedener neuer Anbieter wird mit zunehmend härteren Bandagen gekämpft. Unter anderem sei das der Zürcher Medienkonzern TX Group mit Neoadvertising, der crossmedial ausgerichtet ist, das heisst mit mehreren Mediengattungen auftritt», führte CEO Markus Ehrle auf eine entsprechende Frage aus. «Hier geht man enorm hohe finanzielle Risiken ein, es werden Umsatzabgaben abgegeben», so der APG-Chef. Bei der VBZ oder bei Coop sei man ganz deutlich finanziell überboten worden.
In der Westschweiz sei Horizon von der Hersant-Gruppe im Markt und «natürlich mein neuer Lieblingsmitbewerber: die Post», sagte Ehrle schmunzelnd. «Wir mussten feststellen, dass die Post doch sehr aggressiv geboten hat.»
Aber auch Konzessionsmonopole, wie die Stadt Zürich eins hat. Da wird gefragt: Welchen Fixpreis sei ihr bereit zu zahlen? «Und das ohne irgendwelche Kriterien», so Ehrle zur Lage auf dem Beschaffungsmarkt.
Auch wer hohe Mindestgarantien zahle, werde irgendwann realistisch zu rechnen beginnen, resümierte Markus Ehrle, der für die kommenden Monate davon ausgeht, dass die APG nach ihren digitalen Investitionen und anderen Optimierungen wieder Aufträge zurückholen werde.
Durch die sehr solide finanzielle Situation des Konzerns, die liquiden Mittel haben sich auf 72,4 Millionen Franken erhöht, wird eine Dividende von 11 Franken pro Aktie vorgeschlagen.