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Mittwoch
06.12.2023

TV / Radio

 «Es handelt sich nicht um einen Seitenwechsel, sondern ich verstehe meine Funktion als Brücke von den Privaten zu der SRG», sagt Andreas Häuptli... (Bild zVg)

«Es handelt sich nicht um einen Seitenwechsel, sondern ich verstehe meine Funktion als Brücke von den Privaten zu der SRG», sagt Andreas Häuptli... (Bild zVg)

Der Ex-Geschäftsführer des Verlegerverbandes, Andreas Häuptli, ist zum neuen Präsidenten der SRG Deutschschweiz gewählt worden. Ab Anfang Januar ersetzt er den ehemaligen SRG-Journalisten und Kommunikationsberater Andreas Schefer.

«Was mir wichtig ist, es handelt sich nicht um einen Seitenwechsel», sagt Andreas Häuptli am Dienstag auf Anfrage des Klein Reports. Sondern er verstehe seine neue Funktion «als Brücke von Privaten zu der SRG». 

«Ich habe eine gute Basis, um Leute zusammenzubringen. Allerdings wird das nicht meine oberste Aufgabe sein. Zuallererst geht es darum, die Ansprüche der Trägerschaft an die SRG zu vertreten. Und nicht, zu verteidigen, was die SRG macht.» 

Häuptli ist seit Frühling 2021 Geschäftsführer der Sektion TCS Zürich, davor war er seit 2014 für den Verband Schweizer Medien (VSM) tätig, davon fünf Jahre als Geschäftsführer. Beim Verlegerverband folgte Stefan Wabel auf ihn.

In seiner neuen Funktion präsidiert Andreas Häuptli im Nebenamt die SRG Deutschschweiz, die von der Mitgliederzahl her grösste Regionalgesellschaft der SRG. Sie ist in sechs regionale Mitgliedsgesellschaften mit insgesamt 16'000 Mitgliedern unterteilt. 

Zum ersten Mal überhaupt gab es für die Suche eines neuen Präsidenten eine öffentliche Ausschreibung. Zum Job des Vereinspräsidenten gehört auch der Einsitz im neunköpfigen Verwaltungsrat der SRG. 

Ihn reize die Möglichkeit, an der Entwicklung der SRG mitzuarbeiten, sagt Andreas Häuptli weiter zum Klein Report. «Von meiner Zeit im Verlegerverband und in der NZZ-Geschäftsleitung bringe ich bestimmte Erfahrungen mit: Ich kenne mich in der Digitalisierung aus, weniger technisch, mehr von den Geschäftsmodellen her. Und auch auf dem Werbemarkt kenne ich mich aus. Ich werde bei der SRG vor allem eine fachliche Expertise einbringen, vor allem über die Sache reden, nicht über die Politik. Ich bin auch keinem Parteibuch verpflichtet.»

Nach seiner Lehre als Schriftsetzer beim damaligen «Aargauer Tagblatt» entwickelte sich Häuptlis Laufbahn zunehmend in Richtung Marketing und Digitalisierung. Berufsbegleitend absolvierte er einen entsprechenden MAS Brand and Marketing Management und nahm Einsitz in der Geschäftsleitung der NZZ AG, bevor er zum Verlegerverband VSM wechselte. 

Zur Work-Life-Balance sagt Andreas Häuptli: «Die Arbeitsbelastung ist je nach Phase und Bedarf unterschiedlich, vieles passiert auch ausserhalb eines klassischen Nine-to-five-Jobs. Im Durchschnitt entspricht das SRGD-Präsidium plus SRG-Verwaltungsratsmandat einem 50-Prozent-Pensum. Die Arbeit wird abgegolten, zum Leben reicht das aber natürlich nicht. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber werde ich das Pensum reduzieren.»

Häuptli folgt im Präsidium auf Andreas Schefer, der die Funktion aufgrund der Amtszeitbeschränkung abgeben muss.