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Dienstag
15.02.2022

TV / Radio

Nach der Abstimmungskampagne ist auch hier vor der nächsten Abstimmungskampagne...        (Screenshot Webseite)

Nach der Abstimmungskampagne ist auch hier vor der nächsten Abstimmungskampagne... (Screenshot Webseite)

Ein überparteiliches Initiativkomitee will den Gebührentopf der SRG von aktuell 1,2 Milliarden um 500 Millionen Franken reduzieren. Noch bevor diese Halbierungsinitiative lanciert ist, stellt sich ihr eine Trägerschaft entgegen.

Das Co-Präsidium der Allianz Pro Medienvielfalt besteht aus Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, wie die Allianz am Montag mitgeteilt hat.

Die Allianz wird von der Bewegung Courage Civil um PR-Perater Mark Balsiger aufgebaut. Sie hatte sich 2018 während des Abstimmungskampfes gegen die No-Billag-Initiative formiert.

Exponenten der SVP drohen mit der Lancierung einer «Halbierungsinitiative». Vier Jahre nach «No Billag» wäre das der nächste Frontalangriff auf die Medienvielfalt, heisst es vonseiten der Gruppe. Statt weiter abzuwarten und dem Initiativkomitee das Feld zu überlassen, gehe die neu gegründete Allianz Pro Medienvielfalt in die Offensive.

Der Zuger Alt-Ständerat Joachim Eder (FDP) erklärt, weshalb: «Es ist wie beim Schachspiel: Wer eine überraschende Eröffnung macht, ist im Vorteil.» Er gehört zum 23-köpfigen Co-Präsidium der Allianz. Ziel ist es, diese stetig zu vergrössern und so den Widerstand gegen «No Billag 2» von Anfang an zu bündeln. «Wie die Initiative genau formuliert ist, spielt keine Rolle. Sie ist in jedem Fall ein Angriff auf die Medienvielfalt», findet Joachim Eder.

In der kleinräumigen und viersprachigen Schweiz lassen sich überzeugende Nachrichten- und Hintergrundformate «nicht am Markt finanzieren», so der Politiker weiter. Dasselbe gelte für die Kulturberichterstattung und Eigenproduktionen wie zum Beispiel «Wilder», aber auch für grosse Live-Events wie das Lauberhornrennen, Schwingfeste oder die Olympischen Spiele.

Die Allianz Pro Medienvielfalt sei vorerst in der deutschen Schweiz aktiv. Sie setze darauf, dass in den anderen Sprachregionen vergleichbare Projekte lanciert würden. Auf der Website pro-medienvielfalt.ch hat sie eine Grundsatzerklärung aufgeschaltet. Wer sie mitträgt, kann sie unterzeichnen und so Teil der Allianz werden.

Zu den aktuellen Mitgliedern des Co-Präsidiums zählen unter anderen: Martina Fehr, Direktorin Schweizer Journalistenschule MAZ und Präsidentin der Stiftung Schweizer Presserat, Laura Zimmermann, Operation Libero, Regula Rytz, Nationalrätin BE/Grüne, Stefan Engler, Ständerat GR/Die Mitte, aber auch Kulturschaffende wie Ursus & Nadeschkin, Gardi Hutter oder Roger Hegi, Direktor Sport-Toto-Gesellschaft.