Alain Duménil, Besitzer der Westschweizer Zeitung «L`Agefi», kritisiert das Westschweizer Magazin «L`Hebdo» und die Zürcher Zeitung «Tages-Anzeiger» scharf für die Öffentlichmachung eines Steuerstrafverfahrens gegen ihn. Die beiden Publikationen hätten damit eine rote Linie überquert und gegen das Gesetz verstossen, sagte er in einem Interview mit der Zeitung «Le Matin Dimanche».
Das Prinzip der Unschuldsvermutung hätte es erfordert, seinen Namen nicht zu nennen. Duménil kündigte an, er werde die Summe des Schadens, die durch die Veröffentlichung seines Namens entstanden sei, gerichtlich einklagen.
Er bestritt vehement, 54 Millionen Schweizer Franken Einnahmen über seine Firma Acanthe Développment den Steuerbehördn vorenthalten zu haben. «Es ist nicht in der Art der Unternehmen, die öffentlich gehandelt werden, dass sie Steuern hinterziehen können. Ein junger Steuerfahnder war dumm genug, den Jahresbericht anzuschauen und zu sagen, Duménil hat 50 Prozent Anteile, er muss 54 Millionen Steuern nachzahlen. Die Steueradministration hätte mich anrufen können und ich hätte die Sache geklärt.»
Nach eigenen Aussagen gehören dem Verleger zehn Prozent der Aktien, 40 Prozent Firmen, die er kontrolliert. Ihm seien in den letzten zehn Jahren zehn Millionen an Dividenden ausgezahlt worden. Dieses Geld sei korrekt versteuert worden. Die restlichen 40 Prozent der Anteile flössen in Holdingesellschaften, die keine Dividenden entrichten. «Dieses Geld habe ich nicht angefasst», so der Verleger.
Dumènil sprach in einem Interview mit dem Westschweizer Radio RTS von einem Komplott seitens der Medienhäuser Ringier und Tamedia. Im Nachgang des Verkaufs der Zeitung «Le Temps», bei der er nicht berücksichtigt worden sei, wollten diese sich nun revanchieren und «L`Agefi» Abonnenten abjagen.
Alain Duménil ist bereits früher mit dem Gesetz in Konflikt geraten und in Frankreich zwei Mal verurteilt worden. 2012 wurde er wegen seiner Verantwortung am Konkurs einer Schuhfirma gebüsst und 2013 erhielt er wegen eines Insiderdelikts eine Busse von 500 000 Euro auferlegt.