«Tausende strömen nach Bersets Verhaftung zu den Geldautomaten», war auf dem wie ein Artikel-Teaser daherkommenden Ad-Einblendung am Mittwochmorgen auf verschiedenen News-Portalen zu lesen.
Die Fotomontage zeigte den Innenminister in Handschellen, wie er von zwei Polizisten in Vollmontur abgeführt wird. Wer die Fake-Story per Zufall beim «Blick» vorgesetzt bekam, konnte sich dem Gedanken kaum erwehren, Peter Lauener habe Marc Walder wieder einen Primeur durchgestochen.
Auch Mike Müller wurde auf die Kulissenschieberei aufmerksam. Er empfahl dem «Blick» per Tweet, die Inserateabteilung «wieder mal in die Stiefel zu stellen».
Etwas später war dann bei ebendiesem «Blick» zu lesen, dass nicht die Medien-Portale gehackt, sondern das Google-Werbenetzwerk von den Ganoven überlistet worden sei.
«Wahrscheinlich hat der Suchgigant aus USA bei der Prüfung der einzelnen Anzeige versagt. Oft versuchen Betrüger hinter solchen Anzeigen Links zu verstecken, die zu Bitcoin-Abzockseiten führen», erklärte blick.ch den Lesern den Flopp auf dem eigenen Portal.
Und so war es auch im aktuellen Fall. Der gefakte Berset war verlinkt mit einer betrügerischen Seite, die optisch dem SRF-Look ähnelte.
Diesen Kniff nutzen Kriminelle seit Jahren. Um glaubwürdig zu erscheinen, hantieren sie mit bekannten Namen. Auch Roger Federer wurde unter vielen anderen Promis schon als Aushängeschild für Betrügereien missbraucht.