Grosses Erstaunen bei der fussballbegeisterten Hörerschaft des Tamedia-Podcasts «Dritte Halbzeit»: Gleich zu Beginn der aktuellen Folge «Auf ein Reisli mit Peter Zeidler» vom 6. Juli verkündet Gastgeber Thomas Schifferle einen überraschenden Transfer, der nicht etwa einen Fussballspieler betrifft, sondern einen bekannten Fussballjournalisten.
«Wen ihr ab sofort nicht mehr hört, ist Fabian Ruch», erklärt Schifferle. Ruch habe Tamedia verlassen.
«Der Fabian ist seit der ersten Sendung dieses Podcasts und somit fast ein Jahr lang mein Berner Gegenspieler gewesen. Ich habe mich mit ihm bestens verstanden. Das mag beim einen oder anderen Hörer anders rübergekommen sein, vor allem bei denjenigen aus dem Bernbiet. Aber Neckereien haben bei uns zum Programm gehört. Fabian hat sich jetzt nach internen Meinungsverschiedenheiten entschieden, die ‚Berner Zeitung‘ zu verlassen», erklärte Schifferle dem Publikum.
Und erklärte süffisant zum überraschenden Abgang von Ruch: «Es ist auch in seinem Fall so, wie man es manchmal bei einer Trennung im Fussball beobachtet: Man muss die Vorgänge nicht immer verstehen und sie lassen einen verwundert zurück. So wie auch nicht immer der Bessere gewinnt. Danke Fäbu für die Duelle und deine gewagten Prognosen, die mich immer etwas besser dastehen liessen.»
Fabian Ruch hinterlässt in der Sportredaktion der Tamedia eine grosse Lücke. Er schrieb seit den 1990er-Jahren bei der «Berner Zeitung» über das aktuelle Sportgeschehen und insbesondere über YB, in den düsteren NLB-Zeiten ebenso wie während den glorreichen Champions League-Auftritten des Berner Fussballklubs. Durch seine langjährige BZ- und YB-Treue erreichte er insbesondere in der YB-Fankurve Kultstatus. Im YB-Forum wurde während Jahren jeden Montag über Ruchs vermeintliche Stilblüten und wiederholt erzählten Anekdoten in den Spielberichten fast ebenso intensiv diskutiert wie über das Zweikampfverhalten der Spieler auf dem Platz.
Wohin es den Kult-Fussballreporter nun verschlägt, ist noch nicht bekannt. Im YB-Fanforum 1898.ch hat man indes schon eine Vermutung, welches die nächste Wirkungsstätte von Ruch sein könnte: «Wird Stadionspeaker bi Xamax», prophezeit ein YB-Fan in voller Überzeugung. Denn schliesslich ist Fabian Ruch – auch diese Tatsache erzählt man sich in Berner Fussballkreisen seit Jahren gerne – weder «BSC YB-» noch «FC Thun»-Fan, sondern leidenschaftlicher Anhänger von Neuchâtel Xamax FCS.