Die Radio- und Fernsehgebühren werden nicht abgeschafft. Gemäss den Ergebnissen des Forschungsinstituts GFS Bern im Auftrag der SRG hat das Stimmvolk die «No Billag»-Initiative am Sonntag abgelehnt. Und zwar mit 71,6 Prozent.
Am Radio SRF äusserte sich der Initiant der «No Billag»-Vorlage, Olivier Kessler, zu den Ergebnissen: Das Resultat zeige, dass zumindest ein Drittel der Schweizer Bevölkerung keine Zwangsgebühren bezahlen wolle.
Wie es weitergehe im Lager der Initianten? Dazu konnte Kessler noch nichts sagen. Es müsste zumindest im 21. Jahrhundert möglich sein, dass diejenigen, die nicht alles bezahlen wollen, eine Möglichkeit bekommen, nur einzelne Sendungen zu abonnieren.
Jean-François Rime, SVP-Nationalrat und Präsident vom Schweizer Gewerbeverband, antwortete als Befürworter der Initiative auf Fragen, warum viele kantonale Gewerbeverbände Nein zu «No Billag» gesagt haben: Ja, das sei nicht klar, einige aus dem Verband hätten diese Vorlage positiv beurteilt. Man werde nun im Parlament in Bern aktiv werden, um einige Veränderungen bei der SRG durchzubringen.
Von den Gegnern kommentierte Jérôme Hayoz von der Gewerkschaft SSM die Ablehnung unter anderem mit den Worten, unter den Mitarbeitenden der SRG sei nun «Entspannung» eingetreten. Die lange Unsicherheit über den Arbeitsplatz habe seine Wirkung gehabt.
Andé Moesch vom Verband Telesuisse erklärte, die privaten Sender hätten halt mit der SRG zusammen dieselbe Interessenlage gehabt. Auf entsprechende Fragen meinte er aber gleich schon, es wäre gut, wenn die Privaten mehr Geld aus dem Gebührentopf bekommen könnten. Diese seien ja sehr knapp gehalten.
In der SRF-Abstimmungssendung wurden die Auswertungen der Uni Zürich zur Berichterstattung über die «No Billag»-Initiative gezeigt. Es seien insgesamt 1338 Beiträge in den verschiedenen Zeitungen erschienen. Am meisten, nämlich 119 Artikel wurden in der «Südostschweiz» publiziert. Das sei sicher wegen der besonderen Stellung des Kantons Graubünden und der romanischen Sprache geschehen.
In der «Aargauer Zeitung» erschienen 87 Beiträge, im Boulevardblatt «Blick» 78 Beiträge, im «Tages Anzeiger» 77 und in der «Weltwoche» 46 Beiträge. «20 Minuten» ging vergessen, dafür entschuldigte sich Moderator Urs Leuthard.