Trotz Zusammenlegung mit «20 minutes» wird die Marke «Le Matin» weiterhin bestehen bleiben. «Die Zeitung wird ihre spezifische DNA nicht verlieren», sagt Patrick Matthey, Kommunikationsverantwortlicher von Tamedia in der Romandie, dem Klein Report. Der Schritt, die Westschweizer Tageszeitung durch die Hilfe von «20 minutes» wieder profitabler zu machen, sei «nach 20 Jahren in den roten Zahlen» notwendig gewesen.
Die Journalistinnen und Journalisten der beiden Blätter seien am Dienstagmittag über die Pläne der Unternehmensleitung informiert worden. Darunter auch die sechs Mitarbeiter von «Le Matin», die ihren Schreibtisch räumen müssen. Für sie werden die Mitarbeitenden von «20 minutes» an der Avenue de la Gare 33 in Lausanne einziehen.
«Die Betroffenen waren darüber natürlich nicht glücklich, sie erhalten aber unterstützende Leistungen», sagt Patrick Matthey. Denn es habe eine Lösung gebraucht, um «Le Matin» auch im «heutigen Medienumfeld» weiterentwickeln zu können. Durch die Zusammenlegung der Redaktionen wolle man die gegenseitigen Stärken nutzen. «Beispielsweise in den Bereichen Sport, Kino und Kultur», so Matthey.
Die genaue Umsetzung der Kooperation sei momentan noch unklar und werde in Absprache mit den Teams beider Blätter in den nächsten vier Monaten erarbeitet. Fest stehe nur, dass beide Zeitungen ihre «spezifische DNA» behalten und es keinen gemeinsamen Newsroom geben wird. Es sei deshalb auch nie zur Diskussion gestanden, eine der beiden Marken sterben zu lassen.
Der Zeitpunkt des Zusammenschlusses der beiden Redaktionen ist laut Matthey purer Zufall – trotz anhaltender Spar- und Entlassungsgerüchte bei Tamedia. Man diskutiere nun schon seit Jahren über eine Lösung für «Le Matin» und habe an bisherigen Kooperationen mit «20 minutes» gesehen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Tageszeitungen funktionieren kann. Zur Frage, ob ähnliche Schritte von Tamedia auch in der Deutschschweiz geplant sind, könne er nichts sagen, so Matthey.