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Dienstag
07.08.2018

Medien / Publizistik

Markenbindung via User Experience

Markenbindung via User Experience

Die Online-Ausgabe von «20 Minuten» schwächelt bei den Teenagern. Mit einem neuen Storytelling-Format will der Tamedia-Titel die Zielgruppe der 14- bis 19-Jährigen wieder stärker an die Medienmarke binden.

«Storycards» heisst das Zauberwort des neuen Formats. Der Witz dabei: Der User soll sich nicht «linear» durch die ganze Geschichte kämpfen müssen, sondern er soll wählen können, welche «Cards» er sich genauer anschauen will – den ganzen Artikel oder nur eine Zusammenfassung, ein ganzes Video oder einzelne Bilder.

Eine Emojis-Palette soll ausserdem die Kommentierung erleichtern. Und dadurch, dass eingeloggte User das Verhalten der anderen «verfolgen» können, sollen sie «noch stärker miteinander interagieren können», preiste Tamedia das neue Format an.

Auch bei der Weiterentwicklung sollen die Nutzer via Umfragen und Tests ein Wörtchen mitreden dürfen. Erst wenn das neue Format innerhalb der anvisierten Zielgruppe auf Zuspruch stosse, soll es langfristig verwendet werden.

Dass sich die Digitalausgabe von «20 Minuten» derart intensiv mit User Experience beschäftigt, hat einen einfachen Grund: «Gerade unser digitales Angebot geniesst bei der jüngsten Zielgruppe zunehmend weniger Beachtung», sagte Blattmacher Marcel Zulauf, der auch im Entwickler-Team mittat. «Das wollen wir ändern»: Das neue Format soll die 14- bis 19-Jährigen «nachhaltig an die Medienmarke `20 Minuten` binden».

Die Storycards befinden sich erst in der Testphase. In den nächsten vier Monaten werden täglich zwei bis drei Artikel im neuen Format produziert. Veröffentlicht werden sie ausschliesslich auf der «20 Minuten»-App und im Mobile Web. In den sozialen Medien werden lediglich Teaser publiziert.

Entwickelt wurde das neue Format von einem Tamedia-Team im Rahmen des «Design Thinking»-Programms des Venture-Capital-Unternehmens Matter VC in New York und San Francisco.