Als Reaktion auf die Coronakrise stellt «20 Minuten» vorübergehend die Regionalausgaben ein. Mit neuen Verteilboxen vor Coop-Filialen soll der Leserrückgang im Print gebremst werden.
Ab Montag erscheint die Pendlerzeitung nur noch in je einer Version für die Deutsch- und die Westschweiz und das Tessin. Begründet wird der Entscheid mit dem «starken Einbruch bei den Werbeumsätzen» und der veränderten News-Lage, wobei «20 Minuten» vor allem mit dem Wegfall der «für die Regionen wichtigen Kultur- und Sportereignisse» zu kämpfen hat.
Auf die Grössenordnung des Einbruchs angesprochen, sagte Eliane Loum, Kommunikationsverantwortliche 20 Minuten bei der TX Group, gegenüber dem Klein Report: «Stand heute rechnen wir damit, dass der krisenbedingte Werbeeinbruch bis Ende Jahr einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag für ,20 Minuten’ und die Tamedia-Bezahlmedien ausmacht.»
Die Print-Ausgabe komplett einzustellen, sei derzeit kein Thema, so Loum weiter. «Sollte jedoch eine Ausgangssperre kommen und dadurch keine Leute mehr unterwegs sein, müssten wir die Situation sicher nochmals analysieren.»
Sobald sich die Lage normalisiert, werden die Regionalausgaben dann wieder wie gewohnt erscheinen. Die Online-Berichterstattung von «20 Minuten» wird indessen in unverändertem Umfang fortgesetzt.
Vor Coop-Filialen in der ganzen Schweiz werden zudem 150 «20 Minuten»-Boxen aufgestellt. Gespräche mit weiteren möglichen Partnern liefen derzeit noch, so die Mediensprecherin.
«Die neuen Boxenstandorte werden temporär platziert. Sobald der Lockdown aufgehoben wird, werden wir gemeinsam mit den Detailhandelspartnern die Lage analysieren und entscheiden, ob gegebenenfalls beiderseits Interesse bestünde, die Zusammenarbeit fortzuführen.»