Das Lifestyle-Magazin «20 Minuten Friday» baut weiter um: Die Beilage zum Tamedia-Pendlerblatt erscheint seit Februar nur noch zehnmal pro Jahr, dafür mit doppelt so vielen Seiten. Nun wurde auch das Online-Portal komplett überarbeitet: Mehr Interaktion, mehr Content und neue Rubriken.
Die Chefredaktorin von «20 Minuten Friday», Kerstin Netsch, gibt im Interview mit dem Klein Report Einblicke in das «Wir-Gefühl» unter der Community und erklärt, wie sich die Redaktion vermehrt zeigen möchte.
Mit dem neuen Online-Portal will die Redaktion mehr Artikel als bisher veröffentlichen. Können Sie erklären, was die Leserinnen und Leser auf der Seite erwartet?
Kerstin Netsch: «Als bereits heute schon grosse und bekannte Lifestyle-Publikation für vorwiegend junge Frauen sehen wir insbesondere digital weiteres Potenzial für ´20 Minuten Friday`. Deshalb haben wir unseren Blog komplett überarbeitet und zu einem ganzheitlichen Lifestyle-Portal mit Fokus ´Mobile first` neu konzipiert. Auf unsere Nutzerinnen und Nutzer warten mehr Content, mehr Videostories und neue Rubriken.»
Bedeuten diese Neuerungen auch eine Anpassung an die Leserschaft?
Netsch: «Während der fast zehn Jahre, in denen ich ´20 Minuten Friday` leite, hat sich die junge, vorwiegend weibliche Zielgruppe verändert: Sie interessiert sich zwar weiterhin für Beauty, Mode und Lifestyle – neben diesen unseren Kernthemen sind ihr aber auch gesellschaftliche Themen wichtiger geworden. Wir hatten diesen Mix schon immer – aber wir werden das noch stärker berücksichtigen.»
Inwiefern kann das erweiterte Online-Angebot das ausgefallene Wochenmagazin kompensieren?
Netsch: «Wir setzen den Fokus vermehrt auf die Interaktion mit unseren Leserinnen und Lesern mittels verschiedener Social-Media-Aktivitäten sowie über neue Kommunikationsformen. Wir sind überzeugt, dass Friday mit dem neuen Konzept und dem umfassenden Angebot auf allen Kanälen gleichermassen in Print und Online für unsere Leserinnen und Leser sowie unsere Werbekunden noch attraktiver ist und uns die Neupositionierung ermöglicht, unsere Marke weiter voranzutreiben.»
Das gedruckte Magazin «20 Minuten Friday» erscheint neu jeden Monat. Werden sich in der Print-Ausgabe auch veröffentlichte Online-Beiträge finden oder besteht es primär aus anderen Stories?
Netsch: «Es gibt nach wie vor Inhalte, die speziell für Print konzipiert werden. Wir setzen gleichzeitig aber auch gezielt auf Online-Gefässe, die wir im Magazin veröffentlichen. So kann es etwa Teil einer Reportage sein, dass wir unsere Community im Vorfeld zu einem Thema befragen und die Kommentare passend zu einer Geschichte verwerten. Auf diese Weise ergänzen sich Print und Online perfekt.»
Auf der überarbeiteten Webseite will die Redaktion mit ihren Leserinnen und Lesern vermehrt interagieren. Wie wird das funktionieren?
Netsch: «Auf friday-magazine.ch sollen unsere Leserinnen und Leser künftig ein noch sichtbarerer Teil unseres Brands werden. Unsere Leserschaft, die ´Friday-Family`, wie wir sie nennen, soll die Möglichkeit erhalten, auf unseren Kanälen auch selbst Themen zu setzen, mit der Redaktion zu diskutieren oder Artikel auch ganz einfach und spielerisch bei uns bewerten zu können. Gleichzeitig wird sich das Redaktionsteam mehr zeigen – etwa in einer Videoreihe, in der wir uns alle vorstellen. Wir wollen damit ein Wir-Gefühl auslösen.»
Können Sie noch ein Beispiel nennen?
Netsch: «Zum Auftakt gehört die Serie ´18 in 2018` – wir haben einen Aufruf gestartet und wollten wissen, wie die sogenannte ´Generation Z` tickt und stellen nun insgesamt 18 der vielen Leserinnen und Leser, die sich gemeldet haben, vor.»
Was sind die weiteren neuen Funktionen und Bereiche gegenüber dem vorherigen Friday-Onlineblog?
Netsch: «Der Blog war eher schlicht aufgebaut. Auf unserem neuen Lifestyle-Portal soll jetzt richtig was passieren. Das spürt man einerseits schon am modernen Designkonzept, das wir mit der internationalen Agentur Edenspiekermann entwickelt haben. Friday ist optisch lauter geworden. Andererseits gibt es neue Features wie die Emojis, mit denen unsere Geschichten bewertet werden können – oder den Bereich mit dem Tag #Friday Family, wo unsere Leserinnen und Leser gleich auf der Homepage spüren sollen, dass sie zu uns gehören.»