Am 4. Januar 1845 erschien die erste Ausgabe des «Wochenblatts vom Zürichsee». Die heutige «Zürichsee-Zeitung» feierte am Donnerstagabend in Meilen ihren 175-jährigen Geburtstag.
Wie ein buntes Potpourri des damaligen Dorflebens liest sich die erste Nummer des «Wochenblatts vom Zürichsee»: Da wird in Stäfa zum Beispiel auf Beschwerde der Herren Friedrich Pfenninger und Heinrich Walder das Befahren des Kirchwegs «mit Wagen, als auch mit Vieh für Jedermann gänzlich verboten».
Die Busse von vier Franken solle je zur Hälfte «dem Leider und dem dortigen Armengut zukommen», wie der Bezirksgerichtspräsident im «Wochenblatt» kund tat.
Und unter den «Privatanzeigen» wird eine «Commisstelle» gesucht für einen «jungen Mann von ungefähr 20 Jahren, der seine Lehrzeit zu völliger Zufriedenheit seines Chefs vollendet hat. Nähere Auskunft ertheilt die Redaktion».
Wer sich die Geschichte der «Zürichsee-Zeitung» anschaue, sehe, wie sie es stets verstanden habe, «die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser rund um den Zürichsee aufzunehmen», sagte Chefredaktor Benjamin Geiger anlässlich der Jubiläumsfeier.
Die erste Herausgeberin der neuen Zeitung war übrigens die gemeinnützige Lesegesellschaft Stäfa, die sie 1856 an die Gebrüder Gull verkaufte. 1907 erhielt die «Zürichsee-Zeitung» ihren heutigen Namen, seit 1914 erscheint sie als Tageszeitung.
Der Rest der Geschichte ist rasch erzählt: Im Herbst 2006 wurde der Zeitungsverbund Zürcher Regionalzeitungen gegründet, zu dem die «Zürichsee-Zeitung», der «Zürcher Unterländer», der «Zürcher Oberländer» und später auch «Der Landbote» gehörten.
2010 folgte die Übernahme durch Tamedia.