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Sonntag
30.03.2003

In den ersten drei Monaten seit ihrem Start hat die Koordinationsstelle für Internetkriminalität (Kobik) 1400 Meldungen erhalten. Etwas mehr als zehn Fälle seien an die Ermittlungsbehörden von Bund und Kantonen weitergeleitet worden, sagte Kobik-Leiter Philipp Kronig in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Samstag.

Im Vordergrund stünden zurzeit Kinderpornografie, Betrug und typische Computerdelikte. Die Arbeit werde von einem Projektausschuss mit kantonalen Vertretern vorgegeben. Dieser lege die thematischen Schwergewichte fest. Die Kobik-Mitarbeitenden gehen in allen Angeboten des Internets «auf Streife», auch in Chatrooms und Newsgroups. «Ohne laufendes Ermittlungsverfahren dürfen wir nicht in die Privatsphäre von Surfern eindringen», sagte Kronig weiter. Deshalb werde auch die E-Mail-Kommunikation nicht erfasst. Die Kobik geht Hinweisen nach und surft selber durchs Internet. Sie erstellt je nach Art der Meldung eine Sicherheitskopie der Inhalte. Dann beurteilt sie, ob ein Bezug zur Schweiz besteht und ob hiesiges Recht verletzt worden sein könnte. Bei einem doppelten Ja leitet sie das Dossier an die Ermittlungsbehörden weiter.