Stolze 5,5 Millionen Franken kostet es, das Leben des Zürcher Reformators Huldrych Zwingli (1484-1531) zu verfilmen. In einer Hauptrolle ist die deutsche Schauspielerin Julia Jentsch zu sehen, wie der «Blick» schreibt.
Die in Zürich wohnhafte Berlinerin war bereits in Kinohits wie «Tannöd» der Schweizer Regisseurin Bettina Oberli zu sehen. In «Zwingli» spielt sie Anna Reinhardt (1484-1538), Ehefrau des Reformators, aus deren Perspektive sein Leben nacherzählt wird.
Die Dreharbeiten sind auf Anfang 2018 im Kloster St. Georgen in Stein am Rhein geplant. Dort soll das mittelalterliche Zürich akkurat nachgebaut werden. «Wir sind sehr ambitiös unterwegs», sagt Anne Walser von der Zürcher Produktionsfirma C-Films, die bereits Erfolgsfilme wie «Schellen-Ursli» (2016) und «Akte Grüninger» (2013) in die Kinos gebracht hat.
Der Klein Report hat bei Anne Walser nachgehakt und wollte von ihr vor allem wissen, warum ausgerechnet eine deutsche Schauspielerin die tragende Rolle von Zwinglis Frau spielt? Anne Walser: «Wir geben zwar im Moment keine weiteren Auskünfte über unser Projekt, da wir noch mitten in der Finanzierungsphase sind und keine falschen oder verfrühten Aussagen machen wollen, aber so viel kann gesagt sein: Der Film wird auf jeden Fall versucht als Koproduktion mit Deutschland aufgegleist zu werden», sagt Walser von C-Film gegenüber dem Klein Report.
Darum also die Entscheidung, die weibliche Hauptrolle mit einer deutschen Schauspielerin zu besetzten. Wäre das nicht der Fall, würde es sehr viel schwerer werden, deutsche Ko-Produzenten überhaupt für das ambitiöse, teure Werk «Zwingli» zu gewinnen.
Ob SRF, wie fast bei jedem Schweizer Film, auch bei diesem Film dereinst als Ko-Produzentin einsteigen wird, steht ebenfalls noch in den Sternen. Fakt ist, dass «Zwingli» zurzeit noch kein Thema ist bei SRF, wie Carmen Salvadori vom Mediadesk SRF gegenüber dem Klein Report erklärt. «`Zwingli` ist keine Produktion von SRF.»
Um das hohe Budget von «Zwingli» zu erreichen, reichen die Mittel der gängigen Filmförderanstalten nicht aus. «Deshalb versuchen wir auch Gelder aus der Wirtschaft zu generieren und haben soeben den Zwingli-Freundeskreis gegründet, bei dem Interessierte den Film aktiv unterstützen können», erklärt Walser gegenüber dem «Blick».
Regie bei «Zwingli» führt Stefan Haupt, der mit seinem Film «Der Kreis» 2014 für Furore sorgte.
Der Film über das Leben Zwinglis soll 2019 in die Schweizer Kinos kommen. Dann feiern die Zürcher Reformierten das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation Huldrych Zwinglis.