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Montag
19.06.2023

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Die Bieler und Bielerinnen haben sich entschieden und wollen in Zukunft Zweisprachigkeit in der Publicité...     (Bild: Abstimmungsplakate)

Die Bieler und Bielerinnen haben sich entschieden und wollen in Zukunft Zweisprachigkeit in der Publicité... (Bild: Abstimmungsplakate)

Werbungen in Biel müssen künftig in den zwei amtlichen Sprachen Deutsch und Französisch konzipiert werden, das hat die Abstimmung am Sonntag ergeben.

Demnach müssen Werbungen in der bilinguen Stadt Biel künftig auf Deutsch und Französisch getextet werden.

«Wir sind enttäuscht, jetzt wird mit dem unsinnigen Artikel 5 in Biel ein Sprachzwang eingeführt», kommentierte Roland Ehrler, Direktor des schweizerischen Werbe-Auftraggeberverbandes, das Abstimmungsresultat kurz danach. Gemeinsam mit dem Aussenwerbe-Verband hat sich der Verband für eine liberale Handhabung eingesetzt.

«Bielerinnen und Bieler setzen ein Zeichen für Zweisprachigkeit. Darauf bin ich stolz», freute sich hingegen der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP) in einem Statement auf SRF.

Ins revidierte Reklame-Reglement wird nun unter Artikel 5 neu folgende Regelung aufgenommen: «Alle Reklamen müssen, gestützt auf die in der kantonalen Verfassung verankerten und in der Stadt Biel geltenden Prinzipien zur Zweisprachigkeit, in den beiden offiziellen Amtssprachen konzipiert werden.»

Der Abstimmungskampf war emotional und hat der Plakatbranche zumindest vorübergehend ein paar zusätzliche Einnahmen beschert.

Gegnerinnen und Gegner der Vorlage – darunter auch die SVP, FDP, PLR und die GLP – sprachen von einer «Diktatur der Zweisprachigkeit». Was passiert jetzt mit international tätigen Unternehmen, die ihre englischsprachigen Werbesprüche in Biel nicht mehr präsentieren dürfen?

Die Verlierer dürfen sich nur halbherzig freuen, dass jetzt der Stadt Biel einige Werbeeinnahmen entgehen werden. Zudem sei diese Regelung international einmalig.

In den 80er-Jahren galt die Stadt Biel-Bienne noch als die Zukunftsstadt der Schweiz. Hier wurden die Swatch und der Smart erfunden. Und nun eben auch der Zwang zur zweisprachigen Werbung.

Aber vielleicht wird ja nicht alles so wortgetreu umgesetzt, wie es die Stimmenden mit 52,9 Prozent Ja- zu 47,1 Prozent Nein-Stimmen angenommen haben. Eigennamen, Marken und Slogans sollen nicht zwingend übersetzt werden, teilte die Exekutive während der Kampagne mit. Bon à savoir.