Content:

Montag
06.08.2001

Peter Fischer, Bakom-Vizedirektor, bezweifelt, dass die Powerline Communcations (PLC) Technologie in der Schweiz den Durchbruch schaffen wird. PLC ermöglicht die breitbandige Datenübertagung über das Stromnetz. Fischer sieht vor allem technische Mängel als Hindernis: PLC störe andere Dienste wie Kurzwellenradio und Funksysteme. Stromleitungen könnten wie eine Antenne wirken, deshalb seien sie für breitbandige Kommunikation nur beschränkt geeignet. Da vorhandene Dienste geschützt werden müssten, seien Einschränkungen für die Benützung von PLC nötig. Fischer bezog sich auf Testergebnisse aus England. Dort interessiere sich niemand für die Technik, weil die Benützungs-Auflagen beträchtlich seien. In Deutschland sei PLC unter Einschränkungen zugelassen worden. In der Schweiz wurde über eine Zulassung noch nicht entschieden. Es wird aber an einer gesamteuropäischen PLC-Norm gearbeitet. Die Ascom bestreitet Mängel an der PLC. Feldversuche hätten durchwegs positive Ergebnisse gebracht, sagte Ascom-Sprecher Stephan Howeg. Die Technik sei mit Behörden in verschiedenen Ländern getestet worden und erfülle die strenge deutsche Norm. Für den Powerline Communications-Bereich prognostiziert die Ascom im Jahr 2001 einen Umsatz von 70 bis 80 Mio. Franken. In drei bis vier Jahren könne PLC zu einem Milliardengeschäft werden, sagte Ascom-Konzernchef Urs Fischer gegenüber dem Magazin «Stocks». Diese hohen Umsatzerwartungen werden von Analysten in Frage gestellt. Reto Portmann von der Bank Sarasin meint, die Technologie sei im Breitbandbereich nicht konkurrenzfähig: Die Konkurrenztechnologie ADSL sei güngstiger. Mehr zu PLC:
Ascom baut Position im Powerline-Markt aus
Ascom geht mit «Powerline» in Massenproduktion
Siemens: Rückzug aus Powerline-Technologie