Der öffentlich-rechtliche Sender WDR hat eine Studie zur Glaubwürdigkeit der Medien in Auftrag gegeben. 67 Prozent der Menschen halten die Informationen in deutschen Medien für glaubwürdig, was eine Steigerung um sechs Prozentpunkte gegenüber 2019 bedeutet.
«Tageszeitungen und öffentlich-rechtliche Sender schätzen drei Viertel beziehungsweise vier Fünftel als glaubwürdig ein, Boulevardpresse und soziale Medien werden grösstenteils als 'weniger glaubwürdig‘ beurteilt», schreibt der ARD-Sender über die Studie, bei der 1001 Wahlberechtigte vom 23. September bis 5. Oktober in Deutschland befragt wurden.
Die Berichterstattung über die Corona-Pandemie werde je nach Medium sehr unterschiedlich bewertet. «Demnach beurteilen 82 Prozent der Befragten die Corona-Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen als gut oder sehr gut, 74 Prozent die im öffentlich-rechtlichen Radio», zeigt die repräsentative Studie von Infratest Dimap.
Auch die Berichterstattung von Tageszeitungen (68 Prozent) und in den Internetangeboten der öffentlich-rechtlichen Sender (56 Prozent) schneide überwiegend positiv ab. Mit 33 Prozent mehrheitlich als schlecht oder weniger gut bewertet werde hingegen die Corona-Berichterstattung der Boulevardpresse. Nur elf Prozent der Befragten finden diese gut oder sehr gut.
Verglichen mit dem Beginn der Studienreihe im Jahr 2015 sei der Wert bezüglich der Glaubwürdigkeit der Medien in Deutschland sogar um 15 Prozentpunkte gestiegen.
Stattliche 35 Prozent vermuten, dass es politische Vorgaben für die Berichterstattung der Medien gebe, was aber drei Prozent weniger als im Vorjahr ist und der niedrigste Wert seit Beginn der Studienreihe. 2015 und 2016 gingen 42 Prozent der Befragten von politischen Vorgaben aus.
Umgekehrt glauben 60 Prozent nicht an einen politischen Einfluss; ein Plus von zwei Prozent und sechs mehr als zu Beginn dieser Befragungsreihe.
Eine Kluft macht sich zu diesem Thema zwischen Ost- und Westdeutschland auf: «Während im Westen Deutschlands nur 33 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass es Vorgaben von Staat und Regierung gibt, sind es im Osten 46 Prozent», zitiert der WDR aus der Studie.