Fridolin Luchsinger tritt Ende September von seinem Amt als Ringier-Konzernsprecher zurück - drei Monate vor seiner Pensionierung. Er bleibt weiterhin Leiter der Ringier-Journalistenschule. Während Luchsinger freiwillig geht, trenne sich der Konzern «einvernehmlich» vom stellvertretenden Chefredaktor des «SonntagsBlick», Ralph Grosse-Bley.
Luchsinger hat gekündigt, weil er mit seiner Auffassung von Kommunikation nicht mehr durchgedrungen sei. Mitgespielt hätten unter anderem Meinungsverschiedenheiten bei der Bekanntgabe des langen Urlaubs von Chefpublizist Frank A. Meyer. Dem Vernehmen nach habe Luchsinger den Zwangsurlaub offensiver und schneller kommunizieren wollen, so der Tagi. Er wähle einen «sanften Ausstieg aus dem Berufsleben», erklärte Luchsinger. Mindestens einen Lehrgang der Ringier- Journalistenschule wolle er noch leiten. Seit rund dreissig Jahren ist Luchsinger für den Ringier-Verlag tätig. Unter anderem war er Chefredaktor von «Blick» und «Sonntags- Blick». Seit März 1997 fungierte er als Konzernsprecher. In einem internen Mail schrieb Michael Ringier, er habe Luchsingers Wunsch, von den Funktionen entbunden zu werden, «mit grossem Bedauern aber auch Verständnis entsprochen».
Am Dienstag wurde auch über eine «einvernehmliche» Trennung von Ringier und Grosse-Bley auf ende September informiert, dem Ehemann von Alexandra Würzbach. Sie hatte bereits im Juli das Ringier-Haus verlassen. Der Abgang von Grosse-Bley, der Ende 2001 von Frank A. Meyer als «Text»-Coach von «Bild» zum «SonntagsBlick» geholt wurde, war nur noch eine Frage der Zeit. Grosse soll, so der Tagi, die treibende Kraft hinter der Borer-Geschichte gewesen sein. Seine Nachfolge sei noch nicht geregelt. Vergleiche auch: Köpferollen bei Ringier nach der Borer-Affäre, Affäre Ringier-Borer: Frank A. Meyer im Zwangsurlaub
Dienstag
17.09.2002