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Mittwoch
28.12.2016

TV / Radio

Jamie Lewis arbeitete für Prince

Jamie Lewis arbeitete für Prince

Die beiden Schweizer Musikproduzenten Jamie Lewis und Ben Mühletaler wurden für einen Grammy für ihre Mitarbeit am letzten Album von Prince «Hitnrun phase two» nominiert.

Prince hatte die beiden Schweizer Musikproduzenten seit 2014 mehrmals nach Minneapolis geholt, um seine Studioaufnahmen zu mischen. Einige dieser Songs finden sich auf Prince letztem Album, welches nun zum «Best engenieered Album, non-classical» nominiert wurde.

In der Nacht auf Freitag hat Jamie Lewis via Facebook seine Freunde und Familie voller Freude über die Nomination informiert: «To all my friends & family around the world: It`s official I`m Grammy nominated for best engineered Album of the Year:  `Hitnrun phase two`. Congrats to everyone involved, thank you Prince for everything you gave us. Thank you God for this glorious moment.»

Die Grammy Nomination ist für Jamie Lewis eine grosse Ehre. «Erst nachdem ich die offizielle Bestätigung mit Unterschrift des Präsidenten des Grammy-Komitees in den Händen hielt, habe ich es wirklich geglaubt», sagte er. Die Zusammenarbeit mit Prince sei sehr fordernd und lehrreich gewesen.

«Wenn Prince eine Idee hatte, dann musste die sofort umgesetzt werden, auch wenn es gerade drei Uhr morgens war, was oft vorkam. Prince war ein Perfektionist und wusste genau, was er wollte».

Anscheinend hat Prince bei Jamie genau den Sound gefunden, der ihm vorschwebte, denn die Initiative für die Zusammenarbeit ging von Prince aus, respektive seinem Management, welches 2011 per Email um einen Termin mit Jamie Lewis gebeten hatte.

Auf die Zusammenarbeit im Tonstudio, die Umstände des Todes von Prince und die Rolle der Medien angesprochen, sagt Jamie Lewis «Im Paisley-Park-Anwesen von Prince lebte Musik. Prince hat sich eine Welt geschaffen, in der Kreativität jederzeit ausgelebt werden konnte. Entgegen den Medienberichten, habe ich Prince nie Drogen konsumieren sehen. Prince lebte unglaublich gesund. Er war überzeugter Vegetarier und hat für den ganzen Paisley Park ein Fleisch-, Alkohol- und Zigarettenverbot ausgesprochen», so Lewis. «Prince zeigte auch keinerlei Starallüren oder Exzesse, wie so gerne behauptet wurde. Seine Hingabe galt alleine der Musik.» Die Hingabe auch zum perfekten Sound wird nun möglicherweise am 12. Februar 2017 mit einem Grammy gekürt.

Für Jamie Lewis wäre dies der Höhepunkt seiner 20-jährigen Karriere. Seit 1997 gehört Jamies Label Purple Music zu den erfolgreichsten Dance-Music-Produzenten der Schweiz und gilt als eines der einflussreichsten House-Musik-Labels der letzten zehn Jahre. 

Der Purple Music-Sound beruht auf der Idee, Gospel- mit Housemusik zu fusionieren, und wird heute als Garage-, Soulful- oder Deep-House bezeichnet, welche weltweit im Trend liegen. Die Musik von Jamie wird darum wohl auch gerne von TV-Stationen für Eigenproduktionen lizenziert.