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Samstag
23.10.2010

Die Vereinigung Reporter ohne Grenzen (ROG) ist besorgt angesichts jüngster Nachrichten von der Ermordung zweier Journalisten in Brasilien. Am 18. Oktober wurde der Radioreporter und Blogger Francisco Gomes de Medeiros in der Stadt Caicó im nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte erschossen. Am 16. Oktober wurde Wanderlei dos Reis, Leiter einer Lokalzeitung, in der Stadt Ibitinga im südöstlichen Bundesstaat São Paulo ermordet. In beiden Fällen sind die Täter offenbar kriminellen Gruppen zuzurechnen.

Die beiden Morde sind ein alarmierendes Signal, nachdem die Gewalt gegen Medienmitarbeiter in dem südamerikanischen Land in den vergangenen Monaten abgenommen hatte, heisst es in der Erklärung der Reporter-Organisation.«Wir appellieren an die brasilianischen Behörden, den Tathergang und die Motive genau zu untersuchen. Die Täter dürfen nicht straffrei ausgehen.»

In der neuen Rangliste der Pressefreiheit 2010 steht Brasilien auf Rang 58 von insgesamt 178. Im Ranking 2009 lag das südamerikanische Land noch auf Platz 71. Der Rückgang von tätlichen Übergriffen gegen Medienmitarbeiter war neben der abnehmenden Zahl von juristischen Verfahren gegen Journalisten die wichtigste Ursache für diese Verbesserung.