Mit einem grossen Live-Special feiert Deutschlands erster Social-TV-Sender Joiz am Mittwoch von 14 bis 20 Uhr seinen zweiten Geburtstag. Der Klein Report wollte von der Geschäftsführerin Britta Schewe wissen, was ihr schönstes Erlebnis der letzten 24 Monate war: «Das schönste Erlebnis war sicher die allererste Sendung am 5. August 2013. Die Sekunden um den Satz `Und wir sind live in 3 … 2 … 1 …!` waren einfach grandios und sind nach wie vor in den Joiz-Mitarbeiterköpfen der ersten Stunden eingebrannt.»
Nach turbulenten Monaten zu Beginn des Jahres, einer erfolgreichen Sanierung und dem Einstieg der Mediengruppe M. DuMont Schauberg ist Joiz Deutschland nun wieder voll am Start. Und dennoch: «Schrecklich war für mich neben dem Schockmoment der Sanierungsnews am 16. Dezember 2014 vor allem der Tag im Februar, an dem wir 50 Prozent der Belegschaft im persönlichen Gespräch sagten, dass wir uns von ihnen trennen müssen», erinnert sich Schewe. «Das war der allererste Tag meines nunmehr 17-jährigen Arbeitslebens, an dem ich in einem Büro in Tränen ausbrach.»
Der Trend bei jungen Usern geht klar Richtung «zeitversetztes & multimediales Fernsehen». Gemäss Schewe orientiert sich Joiz Deutschland noch konsequenter an der Web-Welt im Bezug auf die wesentlichen Fragen «Woher kommen die Stories?», «Wie bereiten wir sie auf?» und «Wie verbreiten wir unsere Geschichten?»: «Wir lösen uns von der klassischen, linearen TV-Struktur - sowohl bei der Produktion als auch bei der Distribution. Das ist ein sehr wichtiger, konsequenter Umschwung. Vor der Sanierung waren wir noch recht klassisch unterwegs, ein vertretbarer Versuch, `halb anders` zu sein. Aber halb ist eben nicht ganz. Diese Konsequenz legen wir jetzt an den Tag.»
«Nun testen wir täglich anhand unserer Liveschienen neue Themen und perfektionieren transmediales Storytelling. Wir dürfen Fehler machen und uns auch mal irren. Ohne Spontaneität lernen wir unser Publikum nicht kennen und agieren nicht `social` (Stichwort Social TV)», erklärt Schewe weiter.
«Jeder Fernsehmacher bekommt einen Nervenzusammenbruch, wenn er unsere zahlreichen `Eingriffe in den Audience Flow` sieht, Herzrasen dagegen, wenn er die Verbundenheit unserer Hardcorefans zum Sender erlebt. Genau das ist unser wahrer USP, die Kommunikation mit dem `Viewser` auf echter Augenhöhe, nicht die Anzahl eingekaufter Fans. Diese intensive und ehrliche Kommunikation schätzt unsere Community, daher wachsen unsere Fans langsam, aber stetig. Egal wie oft die EPG-Daten nicht stimmen, smile.»
Auf die Schlussfrage des Klein Reports, ob Joiz Deutschland als Tochter der Schweizer Joiz AG einen Erfolgsdruck verspürt, meint Schewe selbstbewusst: «Wir spüren keinen `Druck` im klassischen Sinn des möglichst hohen Jahresendergebnisses, das wäre momentan auch zu viel verlangt, sondern eher den unbändigen Willen, die deutsche Joiz-Marke inklusive Sender und Plattformen zu stabilisieren und das Thema `Social TV` möglichst weit in die Welt hinauszutragen. Von daher spreche ich lieber vom Spüren eines Erfolgsziels, als von einem Erfolgsdruck.»