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Freitag
06.01.2017

Medien / Publizistik

Zwei Mitarbeitende des türkischen Dogan-Medienkonzerns sind in das Visier der türkischen Regierungsbehörden geraten: Nach einer Razzia wurden der Chefjustiziar und eine ehemalige Führungskraft festgenommen, wie die betroffene Dogan Holding am Donnerstag erklärte.

Erst kürzlich stimmte das türkische Parlament einer Verlängerung des Ausnahmezustands bis am 19. April zu. Damit hat die Regierung um Präsident Recep Tayyip Erdogan weiterhin die Möglichkeit, Grundrechte wie die Versammlungs- oder die Pressefreiheit einzuschränken.

Das Verhältnis der Dogan-Verantwortlichen zum Staatspräsidenten gilt seit Jahren als angespannt. Zur Dogan-Gruppe gehören in Istanbul die Tageszeitung «Hürriyet» und der TV-Sender CNN Türk, der gemeinsam mit dem amerikanischen Medienunternehmen Time Warner betrieben wird.

«Heute morgen wurden die Häuser und Büros von Erem Turgut Yücel, Chief Legal Advisor der Dogan Holding, und der ehemaligen Führungskraft Yahya Üzdiyen durchsucht. Als Teil dieser Untersuchung ist bereits unser Verwaltungsvertreter in Ankara, Barbaros Muratoglu, verhaftet worden», so Dogan Holding in einem offiziellen Statement.

Sowohl Yücel als auch Üzdiyen seien daraufhin festgenommen worden. Das Medienunternehmen versucht derweil, die jüngsten Ereignisse von den Geschäftstätigkeiten fernzuhalten: «Unsere Holding und die Tochtergesellschaften führen ihre Aktivitäten wie bislang und ohne Unterbruch fort», schreibt Dogan.