Der Korrespondent Saif Talal (27) und der Kameramann Hassan al-Anbaki (28) des privaten Satellitensenders Al-Scharkija sind am Dienstag im Irak von Unbekannten erschossen worden. Gemäss Reporter ohne Grenzen (ROG) befanden sie sich auf dem Rückweg von einer Recherchereise mit einem hohen Sicherheitsbeamten.
Sie waren in das nordöstlich von Bagdad gelegene Mukdadija gefahren, um über eine Serie von Bränden in Moscheen und Wohnhäusern zu recherchieren. Saif Talal ist im Januar 2014 bereits einmal von Unbekannten beschossen und dabei schwer verletzt worden.
Nachrichtenchef Ali Wadschih sagte über Talal, der seit vier Jahren für den irakischen TV-Sender arbeitete: «Seine Berichterstattung missfiel bestimmten bewaffneten Gruppen.» Der Sender werde sich durch den Doppelmord nicht einschüchtern lassen und weiter unparteilich über die Ereignisse in der Provinz Dijala berichten. «Nichts wird uns dazu bringen, klein beizugeben.»
Die Journalistenvereinigung appellierte an die iraktischen Behörden, alles zu tun, «um die Verantwortlichen zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen». Nur durch glaubwürdige Ermittlungen und konsequente Strafen könne die zügellose Gewalt gegen Journalisten im Irak gestoppt werden.
Um gefährdete Reporter besser zu schützen, wirbt Reporter ohne Grenzen bei den Vereinten Nationen dafür, einen UN-Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten einzusetzen.