Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) setzen sich im Ausbildungsbereich langsamer durch als erwartet. Swisscontact, eine Organisation der Schweizer Privatwirtschaft, stellte am Dienstag die Ergebnisse einer Studie vor, die dazu beitragen soll, die Chancen und Grenzen von ICT in der Berufsbildung abschätzen zu können. «In der Berufsbildung und in der KMU-Förderung besteht ein grosses Potenzial für den Einsatz neuer Kommunikationstechnologien», erklärte Hans Peter Ming, Präsident des Stiftungsrats von Swisscontact. Die Studie zeigt, dass Computer und Netzanschlüsse überall in der Berufsbildung in der Schweiz vorhanden sind. In erster Linie werden damit Informatikkenntnisse vermittelt. Der Einsatz von Lernsoftware ist insgesamt eher gering. Grund dafür sind hohe Produktionskosten und aber auch das Fehlen von Software, die eine echte Bereicherung für den Unterricht darstellt. «Die Revolution, die ICT in anderen Bereichen auslöste, fand im Bildungswesen bisher nicht statt», sagte Emil Wettstein, einer der beiden Autoren der Studie. Der Glaube an das Potenzial der neuen Medien sei aber ungebrochen. In den Entwicklungsländern hat E-Learning kaum eine Bedeutung. In diesen kommen neue ICT im Ausbildungsbereich vorwiegend auf Hochschulebene oder in Zusammenarbeit mit westlichen Partnerinstitutionen zum Einsatz. Nicht-Regierungsorganisationen vernetzen sich zunehmend übers Internet und verschafften sich so Zugang zu externen Datenbanken.
Dienstag
24.04.2001