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Sonntag
13.09.2009

Am Freitagmorgen haben Verträgerinnen und Verträger der Verteilerorganisation Zuvo im Raum St. Gallen und Thurgau gestreikt. In einem Communiqué vom Freitag sprach die Zuvo von «weniger als 50 Verträgerinnen und Verträger», die einem entsprechenden Aufruf der Mediengewerkschaft Comedia gefolgt seien. Die Comedia ihrerseits betonte in einer Mitteilung vom Freitag, der Streikaufruf sei gut befolgt worden. Als Folge des Streiks wurden im betroffenen Raum viele Zeitungen stark verspätet zugestellt. Dies ist bereits der zweite Streik; bereits am 26. August 2009 hatten in Zürich zahlreiche Zuvo-VerträgerInnen ihre Arbeit verweigert.

Hintergrund der Aktionen sind Lohnsenkungen im Rahmen eines Kostensenkungspakets der Zuvo. Während die Comedia von Lohnsenkungen «von bis zu 20 Prozent» spricht, betont die Zuvo, die «Lohnanpassungen» um durchschnittlich 9,3 Prozent glichen die Verträgerlöhne auf ein «marktübliches Niveau» an.

Umstritten ist auch die Rechtmässigkeit der Streikaktionen in Zürich und St. Gallen. Die Zuvo betont, dass Ende August «die gewählte und mit der Verhandlung beauftragte Arbeitnehmervertretung mit der Zuvo AG eine Vereinbarung abgeschlossen» hätten: «Für die Äufnung eines Fonds, der als einmalige Ausgleichszahlung an Mitarbeitende mit mehr als fünf Dienstjahren ausgeschüttet wird, stellt die Zuvo AG freiwillig 450 000 Franken zur Verfügung.» Vor dem Hintergrund dieser Vereinbarung sei der Streik als unverhältnismässig einzustufen. Die Zuvo AG behält sich deshalb vor, gegen die Gewerkschaften rechtliche Schritte einzuleiten.

Die Comedia auf der Gegenseite betont, dass die «Gewerkschaften bis jetzt nicht in einem Vertragsverhältnis mit der Zuvo stehen und dadurch in keiner Weise einer Friedenspflicht unterstehen. Dies gilt deshalb auch für jede einzelne Verträgerin/jeden einzelnen Verträger.»

Und die Gewerkschaft droht: «Sollte die Geschäftsleitung der Zuvo weiterhin an ihrer bisher ablehnenden Haltung gegenüber den Anliegen der VerträgerInnen und Gewerkschaften festhalten, muss auch in den nächsten Tagen an weiteren Orten im Zustellgebiet der Zuvo mit Streikaktionen gerechnet werden.»