Der CEO der Espace Media Groupe, Albert P. Stäheli, ist zuversichtlich, dass das «Berner Modell» von Dauer sein werde. Dieses Modell könne selbst einer Rezession wie der jetzt herrschenden trotzen, sagte er in der eigenen «Berner Zeitung» vom Samstag. «Ab dem dritten Jahr, also ab 2006, werden beim Bund-Verlag wieder Gewinne erwirtschaftet», ist Stäheli zuversichtlich. Sowohl Ringier als auch der NZZ-Verlag hätten es mit dem «Bund» versucht. Nach drei Jahren anhaltendem, «dramatischen Rückgang auf den Werbemärkten» sei eine Anpassung in der Angebotsstruktur unumgänglich, so Stäheli in der «Berner Zeitung». Befürchtungen, der «Bund» könne zu einem späteren Zeitpunkt doch noch eingestellt werden, schlägt Stäheli in den Wind: «Wir sind überzeugt, dass es in der Hauptstadt der Schweiz zwei sich publizistisch ergänzende Zeitungen geben sollte. Das ist eine Bereicherung für das öffentliche Leben.» Die Espace Groupe sei bereit, dafür einen «Effort zu leisten».
Den wahren Vorteil sieht er im neuen Inserate-Angebot «Berner Zeitung Gesamtausgabe» mit einer Auflage von 250 000 Exemplaren, in das der «Bund» miteinbezogen ist. Damit käme man «an die Grössenordung des Tages-Anzeigers» heran. Die Vermarktung der «Berner Zeitung» werde weiterhin in Eigenregie abgewickelt. Jedoch sei mit der PubliGroupe, welche bis anhin den «Bund» betreut hätte, eine Kooperationsvereinbarung getroffen worden. Der bisherige Anzeigenpool «NZZ plus» von «Neue Zürcher Zeitung» und «Bund» werde aufgegeben, wie die «NZZ» am Samstag schrieb.
Über den Preis für den Einstieg beim «Bund» schweigt sich der Espace-CEO in der «Berner Zeitung» aus. «Nur so viel: Espace Media ist von den beim Bund-Verlag aufgelaufenen Verlusten nicht betroffen.» Siehe auch: Espace Media Groupe kauft 40% der Zeitung «Der Bund»
Samstag
26.07.2003