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Dienstag
17.12.2013

TV / Radio

schawinski_und_koppel

Schon hundert Mal hat Roger Schawinski in seinem Studio Gäste wie Christoph Blocher, Mike Shiva oder seinen Hassfreund Roger Köppel mit seinen Fragen gelöchert und genervt. Die Talksendung «Schawinski» wird am 16. Dezember auf SRF 1 zum 100. Mal ausgestrahlt.

Der Klein Report befragte in Zürich nach dem Zufallsprinzip 16 Leute zu ihrer Meinung zur Sendung. «Roger Schawinski nimmt sich selbst zu wichtig», «selbstverliebt» und «Schawinski ist halt ein Original» waren nur einige der Urteile der befragten Zuschauer. Sechs davon hatten höchstens vom Hörensagen von der Sendung gehört. Vier schauen die Sendung regelmässig und gerne, und sechs Leute kennen Schawinskis Talksendung, schauen sie aber nicht, fünf davon, weil ihnen der Moderator nicht gefällt.

Bei den Schülerinnen und Schülern zwischen 17 und 20 Jahren, die am Mittag unter der Woche die Gehsteige bevölkerten, löste die Frage nach der Sendung keine Urteile, sondern fragende Gesichter aus. Die Jugendlichen hatten noch nie von der Sendung gehört oder kannten höchstens ihren Namen.

Mehr Glück hatte der Klein Report bei den erwachsenen Passanten. «Roger Schawinski ist ein intelligenter Mann», fand Ingenieur Peter S. (52). «Deshalb verstehe ich nicht, warum er mit seinen Gästen nicht mehr in Dialog treten kann. Die kommen in der Sendung ja kaum zu Wort, Schawinski nimmt sich dafür selbst viel zu wichtig.»

Auch Juristin Sarah K. (28) ist von der Person des Medienmannes nicht begeistert: «Ich mag Talksendungen eigentlich, aber Schawinski kann ich nicht zuschauen. Seine Selbstverliebtheit ist mir unsympathisch.»

Eine positive Veränderung stellte hingegen die 84-jährige Hedwig G. fest, die die Karriere Roger Schawinskis schon lange verfolgt: «Ich finde, dass er sich in letzter Zeit verbessert hat. Er nimmt sich weniger wichtig und hört mehr zu als früher.»

Für den Personalberater Pascal D. (26) spielt die Sympathie Schawinskis eine Nebenrolle: «In der Sendung sind interessante Leute zu Gast. Für mich als Zuschauer ist es spannend, zu sehen, wie sie von Schawinski auseinandergenommen werden, für die Gäste wahrscheinlich weniger», lachte er.

«Schawinski muss so sein», erklärte der Werber Frank D. (44) «Seine Provokation macht die Sendung erst spannend.» Das fand auch der Student Manuel W., der Schawinski nicht als besten Freund haben will, ihm aber gerne beim Ausfragen seiner Gäste zuschaut.

Laut Publisuisse sind 78,5 Prozent der «Schawinski»-Zuschauer männlich. Der Klein Report fand unter den 21,5 Prozent doch noch eine Frau, der «Schawinski» gefällt. Polygrafin Hanna S. schaut die Sendung regelmässig. «Es sind meistens sehr aktuelle Gäste eingeladen und Schawinski schafft es mit seiner Schlagfertigkeit und seinen Sprüchen, diese aus der Reserve zu locken.»

Bei der 100. Sendung werden die Rollen für einmal umgedreht. Schawinski stellt sich selbst den Fragen von Sandro Brotz. Die Zuschauer entschieden in einem Online-Voting, dass der «Rundschau»-Moderator Roger Schawinski interviewen soll.