Mark Zuckerberg kann wieder aufatmen. Nach einer schwierigen Zeit mit zwei Entlassungsrunden von jeweils 10'000 Mitarbeitenden hat der Internetkonzern im vergangenen Quartal wieder ein zweistelliges Umsatzwachstum geschafft. So wie in seinen besten Zeiten.
Die Quartalszahlen, die am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegt wurden, übertrafen die Erwartungen der Analysten. Ebenso die von Meta präsentierten Prognosen. Entsprechend ist der Handel am Donnerstag mit über 8 Prozent im Plus gestartet.
Damit hat sich der Wert der Mega-Aktie seit Jahresbeginn wieder mehr als verdoppelt nach den erheblichen Kursverlusten im vergangenen Jahr.
Zwar kämpft der Facebook-Mutterkonzern Meta nach wie vor mit hohen Ausgaben. Doch das zuletzt schwächelnde Werbegeschäft erholt sich wieder.
Die Schwierigkeiten im vergangenen Jahr hatten unter anderem mit einem widrigen Marktumfeld im Werbegeschäft zu tun. Diese Einnahmequelle steht für weit mehr als 95 Prozent des Umsatzes. Der Konzern kämpft auch mit verstärkter Konkurrenz durch die Video-App Tiktok sowie mit strengeren Datenregeln auf Apple-Geräten, die es Facebook zum Beispiel erschweren, Werbung auf einzelne Nutzer abzustimmen.
Trotzdem: Für das zweite Quartal meldete Meta ein Umsatzplus von 11 Prozent auf 32,0 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 31,1 Milliarden Dollar gerechnet. Im ersten Quartal hatte das Wachstum noch bei 3 Prozent gelegen. Der Nettogewinn von Meta in den vergangenen drei Monaten betrug 7,8 Milliarden Dollar, ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn je Aktie von 2,98 Dollar war um 7 Cent besser als erwartet.
Und so soll es weitergehen. Für das dritte Quartal von Juli bis September sagte die Meta-Finanzchefin Susan Li einen Umsatz von 32,0 Milliarden bis 34,5 Milliarden Dollar voraus. Das würde einem Zuwachs zwischen 15 und 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen.
Für diese Schätzung geht Meta von höheren Werbeeinnahmen aus. Der Grund seien Anzeichen für ein sich verbesserndes wirtschaftliches Umfeld. Mark Zuckerberg erwartet für das dritte Quartal somit «eine abermalige deutliche Beschleunigung», wie er bei der Präsentation der Zahlen sagte.
Möglich wird das auch, weil Meta der Konkurrenz von Tiktok mit der vergleichbaren Videofunktion Reels kontert, die auf den Plattformen Facebook und Instagram zum Einsatz kommt. Im Kampf gegen die Apple-Regeln setzt Meta verstärkt Künstliche Intelligenz ein, um die Werbung weiter möglichst gut massschneidern zu können.
Meta will in Zukunft auch weiterhin Initiativen rund um das Metaversum forcieren. Dazu gehören Technologien wie Virtual Reality. Dies sei bislang aber noch ein überschaubares und auch hochdefizitäres Geschäft.
Beim Twitter-Konkurrenten Threads gehe es darum, nach einem fulminanten Start die Nutzer auch weiter zu halten. Dagegen stehe es aktuell noch nicht im Vordergrund, mit der Plattform Geld zu verdienen.