Content:

Dienstag
06.05.2025

Medien / Publizistik

Sprüht vor Energie: Rolf Knie beim Schminken... (Bild: zVg / Rolf Knie)

Sprüht vor Energie: Rolf Knie beim Schminken... (Bild: zVg / Rolf Knie)

Er füllt die Säle in der ganzen Deutschschweiz. Doch am Sonntag ist Schluss. In Rapperswil-Jona feiert Rolf Knie mit «Charleys Tante» die Dernière. Nur für das Bernhard Theater in Zürich hätte er die Tournee verlängert. Aber dort will man den Populärkünstler nicht.

Rolf Knie sprüht vor Energie. Fast jeden Abend steht er im Stück «Charleys Tante» auf der Bühne. Die Auslastung der Tournee liegt bei 80 Prozent. Wenn am Sonntag in Rapperswil-Jona der letzte Vorhang fällt, ist der Spross der Zirkusdynastie an 51. Orten aufgetreten. Im September plant er eine Dinnershow in Rapperswil-Jona. Dass er am 16. August seinen 76. Geburtstag feiert, würde man kaum für möglich halten.

Und dennoch schleicht sich ein kleiner Wermutstropfen in Knies Laune. Gegenüber dem Klein Report erklärt er: «Es hätte nur eine Bühne gegeben, wo wir mit ‚Charleys Tante‘ noch eine Zugabe gespielt hätten: im Bernhard Theater in Zürich.»

Der Ort liegt Knie speziell am Herzen. Nicht nur, weil der Universalkünstler gleich daneben (auf der Sechseläutenwiese) unzählige Male mit dem Circus Knie aufgetreten ist. Sondern weil er eben in diesem Theater zwischen 1988 und 1990 mit «Charleys Tante» die grössten Erfolge feierte. Unter anderem wurde er vom damaligen Direktor Eynar Grabowsky mit der besten Produktion für das Jahr 1988 ausgezeichnet.

Doch mittlerweile liegt die Theaterleitung in den Händen von Hanna Scheuring. Und die 59-jährige Ehefrau von Regisseur und Theater-Rigiblick-Chef Daniel Rohr setzt andere Prioritäten. Knie ist perplex: «Weshalb wir im Bernhard Theater nicht spielen dürfen, ist mir ein Rätsel». Eines wisse er aber sicher: «Damit wird der Bevölkerung von Zürich ein Stück Theatergeschichte vorenthalten. Darf dies eine Theaterdirektion? Ich finde: Nein!»

Hinter vorgehaltener Hand mutmasst Knie, dass ein Schwank für das Bernhard Theater mittlerweile zu wenig gehaltvoll sei – obwohl die Spielstätte ihren Kultstatus ausgerechnet diesem Genre verdankt. 

Nun aber heisst es: Fertig lustig! Irgendwie passend zur Kulturpolitik der Stadt Zürich, wo vom Büro der Stadtpräsidentin Corine Mauch die Subventionen nur an jene Bühnen grosszügig verteilt werden, auf denen Themen wie Diversität, Nachhaltigkeit und Inklusion dominieren.