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Donnerstag
14.07.2022

Medien / Publizistik

Kantonsrat und GLP-Fraktionspräsident aus Zürich Michael Zeugin machte die Anti-Israel-Kampagne über Twitter publik...

Kantonsrat und GLP-Fraktionspräsident aus Zürich Michael Zeugin machte die Anti-Israel-Kampagne über Twitter publik...

Im gedruckten Programm des Zürcher Theaterspektakels werden die «Short Pieces» von Samaa Wakim und Samar Haddad King, «Losing It», mit Herkunftsbezeichnung «Haifa, Palästina» ausgewiesen.

Haifa ist die drittgrösste Stadt Israels. Sie ist auch bekannt als Zielscheibe palästinensischer Terrorangriffe. 2001 wurden bei einem Mordanschlag durch einen Palästinenser in einem voll besetzten Linienbus 16 Menschen getötet.

2002 wählten die palästinensischen Mörder ein arabisches Lokal in Haifa und töteten 15 Menschen, 45 wurden schwer verletzt. 2003 wieder ein Anschlag auf den Egged-Bus der Linie 37 mit 14 Ermordeten im Alter zwischen 12 und 22 Jahren.

Das Restaurant «Maxim» als Symbol für das Miteinander zwischen Juden und Arabern, da die Eigentümer jüdisch und arabisch waren, wurde durch einen Terroranschlag 2003 vollständig zerstört.

2006 wurde Haifa durch die Hisbollah, finanziert durch den Iran, angegriffen: Eisenbahnanlagen und Industrie wurden getroffen. Der Klein Report hat dies alles auf Wikipedia zu Haifa gefunden und denkt, auch die Leitung des Theaterspektakels hätte merken können, dass Haifa nicht in Palästina liegt.

Der Kantonsrat und GLP-Fraktionspräsident aus Zürich, Michael Zeugin, hat die Anti-Israel-Kampagne im Programm des Theaterspektakels am 12. Juli 2022 in einem sehr kurzen Tweet öffentlich gemacht. Von ihm stammt auch das Bild des gedruckten Programms, das Zeugin auf Twitter am 13. Juli 2022 veröffentlicht hat.

Gleichzeitig fordert Michael Zeugin in Richtung der Zürcher SP-Stadtpräsidentin Corine Mauch eine Positionierung: «Ich bitte um Klarstellung! Unverzüglich!»

Digital steht nun im Programmheft zu Samaa Wakim, die beschrieben wird mit «aufgewachsen in einem Kriegsgebiet», sie manifestiere «Traumata in ihrem eigenen Körper», indem sie «in ihre Erinnerung an das Aufwachsen in einem besetzten Gebiet» tauche. Explizit nennt die Künstlerin und die Leitung des Theaterspektakels im Ausschreibungstext zur Künstlerin immer noch Haifa.

Vielleicht sollten die Zuschauenden besser aufgeklärt werden als im Erratum des Theaterspektakels, das nur einen «Fehler bei der Ortsbezeichnung von Samaa Wakim» zugibt und sich entschuldigt. «Das Zürcher Theaterspektakel zweifelt in keiner Form am Existenzrecht Israels und wollte dies auch auf keinen Fall vermitteln», meint die Leitung weiter und versucht sich mit Verweis, dass die Herkunftsorte «von den Künstler*innen übernommen wurden», zu entlasten.

Weiter fährt das Erratum fort, dass «Saama Wakim» sich als «palästinensische Künstlerin» identifiziere – als ob die drittgrösste Stadt Israels durch einen Sprechakt einer Künstlerin von Palästina annektiert werden könnte.

Das Theaterspektakel hat nun mindestens ein Anti-Israel-, wenn nicht auch ein Antisemitismus-Problem. Offensichtlich machen sich Kulturleitungen trotz Documenta-15-Skandal keine Gedanken über den Hintergrund der Künstler und Künstlerinnen, die mit viel Geld und Aufwand nach Zürich eingeladen werden.

Im gedruckten Programm die drittgrösste israelische Stadt Haifa unter Palästina aufzuführen, wirft lange Schatten auf die Leitung des Theaterspektakels.