Einer der Zürcher Journalistenpreise geht ans Rheinknie: Christian Keller von der «Basler Zeitung» ist für einen Rückblick auf die Chemiekatastrophe 1986 geehrt worden. Der neue Nachwuchs-Preis geht an den jungen Watson-Autor William Stern.
Zum ersten Mal ist die Journi-Trophäe in diesem Jahr auch für Bewerbungen aus anderen Deutschschweizer Kantonen vergeben worden. Der Stiftungsrat hatte die «Zentrierung auf Zürich» als zu eng empfunden und den Horizont anlässlich des dreissigsten Geburtstags des Zürcher Journalistenpreises erweitert.
Erster Nutzniesser davon ist Christian Keller von der «Basler Zeitung». In der ausgezeichneten Story rekonstruiert er den über 30 Jahre zurückliegenden Chemieunfall in Schweizerhalle und versucht, die bis heute nicht belegte Brandursache aufzudecken. «Minutiös befragte er Zeugen, sammelte Indizien und setzte sie zu einem möglichen Puzzle zusammen», heisst es in der Laudatio dazu.
Neben der Horizonterweiterung auf die ganze Deutschschweiz greift der Zürcher Journalistenpreis neu auch dem Nachwuchs unter die Arme. Der zum ersten Mal vergebene «Newcomer-Preis» geht an William Stern für sein bei Watson erschienenes Porträt eines 74-jährigen Luzerners.
Der Protagonist sammelte im Alleingang fast 10 000 Unterschriften für die Burkaverbotsinitiative. Stern sei ein «feines, lebendiges und unterhaltsames Porträt» gelungen, wie man es nicht oft zu lesen bekomme, urteilte die Jury.