Felix E. Müller wird mit dem Zürcher Journalistenpreis 2016 ausgezeichnet. Der Mitbegründer und Chefredaktor der «NZZ am Sonntag» wurde am Mittwoch im Zürcher Kaufleuten für sein Gesamtwerk geehrt.
Paula Scheidt, die für «Das Magazin» schreibt, wurde für ihren Beitrag mit dem Titel «Schweizer Familie» ausgezeichnet. Markus Häfliger und Thomas Preusse bekamen den Preis für die in der «Neuen Zürcher Zeitung» publizierte Artikelserie zur «Kasachstan-Affäre». Auf dem Podest standen zudem das Autorentrio Federico Franchini, Hannes Grassegger und Daniel Puntas Bernet für ihre in «Reportagen» veröffentlichte Recherche zu «Unicef und Blutgold».
Die preisgekrönten Einzelbeiträge überzeugten die Jury unter dem Vorsitz von Hannes Britschgi, Publizist und Leiter der Ringier-Journalistenschule, «durch ihre sprachliche Qualität, ihre Form und Wirkung sowie die zugrunde liegende Rechercheleistung».
Die Reportage von der Reise eines Flüchtlings aus Afghanistan in die aargauische Provinz sei aus den eingereichten Texten ebenso «herausgeragt» wie die Recherche eines Autorenteams, das die Verbindung eines philanthropischen Industriellen zu afrikanischem Blutgold aufspürte.
Ausgezeichnet wurde zudem die Arbeit eines Berichterstatters aus dem Bundeshaus und eines Datenjournalisten, die mit einer Folge von Beiträgen ein grelles Licht auf den Politbetrieb in Bern warfen, schreibt die Jury weiter zu den ausgezeichneten Einzelbeiträgen.
Jury-Präsident Britschgi würdigte Hauptgewinner Müller als «leidenschaftlichen Blattmacher und anerkannten Leitartikler», dessen jahrzehntelanges journalistisches Schaffen die Publizistik in der Schweiz mitgeprägt habe. Müller, der seit 1997 für die NZZ arbeitet, führte 2002 die konzeptuelle Feder bei der Lancierung der «NZZ am Sonntag» und ist seitdem ihr Chefredaktor.
An der Feier zur Preisverleihung am Mittwoch im Kaufleuten sprach Stadtrat und Ex-Journalist Filippo Leutenegger über «Journalismus und Staat». Der Zürcher Journalistenpreis wird seit 1981 vergeben.