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Montag
22.05.2023

Medien / Publizistik

Die Sammlung des Johanna Spyri-Archivs enthält über 600 fremdsprachige «Heidi»-Ausgaben in mehr als 40 Sprachen…           (Bild: UZH))

Die Sammlung des Johanna Spyri-Archivs enthält über 600 fremdsprachige «Heidi»-Ausgaben in mehr als 40 Sprachen… (Bild: UZH))

Das Johanna Spyri-Archiv sowie das Heidi-Archiv in Zürich sind neu ins Weltregister «Memory of the World» der Unesco aufgenommen worden. Dieser Entscheid wurde vom Exekutivrat der Unesco gebilligt und «anerkennt die weltweite Bedeutung dieser Archivbestände», wie die Universität Zürich mitteilt.

Gemeinsam mit den beiden Archiven will die Hochschule die wissenschaftliche Auswertung dieser Sammlungen vorantreiben.

Seit mehr als einem Jahrhundert ist Heidi ein wichtiger Teil des Schweizer Kulturerbes und strahlt auf Kunst und Populärkultur in der ganzen Welt aus. Dies zeigt sich in unzähligen illustrierten Ausgaben der Romane, in Comics und Verfilmungen.

Zum globalen Medienphänomen Heidi gehören auch zwei wertvolle Sammlungen in Zürich: Das Johanna Spyri-Archiv, das vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM, einem assoziierten Institut der Universität Zürich, betreut wird, sowie das Heidi-Archiv des Heidiseums.

Wissenschaftlich werden beide Archive durch die Universität Zürich mit einem Forschungsschwerpunkt rund um die Zürcher Autorin Johanna Spyri (1827-1901) begleitet.

«Das Faszinierende an Heidis internationaler Karriere ist, dass die Figur je nach kulturellem, sozialem und politischem Kontext eine Vielzahl von Interpretationen zulässt, die sich im Laufe der Geschichte ständig verändern und weiterentwickeln», sagt Christine Lötscher, Professorin für Kinder- und Jugendmedienforschung an der Universität Zürich. Heidi kann als ideales romantisches Kind gelesen werden, als Vermittlerin zwischen Stadt und Land, zwischen Mensch und Umwelt.

Die Bewerbung des Johanna Spyri-Archivs und des Heidi-Archivs für das Weltregister «Memory of the World» erfolgte unter Federführung der UZH und wurde von der Schweizerischen Unesco-Kommission begleitet.

Das Johanna Spyri-Archiv wird seit 1968 aufgebaut. Es stellt die weltweit umfassendste Sammlung zur Zürcher Autorin dar und enthält ausser dem literarischen Werk der Schriftstellerin mehr als 1000 handschriftliche Dokumente sowie Fotos, Originalillustrationen, Medien und eine umfangreiche Sammlung von fremdsprachigen Heidi-Ausgaben und wissenschaftlicher Literatur zur Autorin.

Zum öffentlich zugänglichen Archiv gehören auch persönliche Erinnerungsgegenstände von Johanna Spyri.

Das Heidi-Archiv des Heidiseums unterhält eine aussergewöhnliche Sammlung an historischen Beständen zum Thema Heidi; darunter frühe Übersetzungen aus über 20 Sprachen in Erstausgaben und verschiedenen Auflagen.

Ein weiterer Schwerpunkt sind einzigartige Originalillustrationen sowie Verlagsunterlagen und Korrespondenzen. Im Heidi-Archiv befinden sich auch die Entwürfe zu den ersten Heidi-Illustrationen von 1880. Das Heidiseum plant einen dauerhaften Ausstellungsort in Zürich, um auf Grundlage dieser Dokumente die über 140-jährige Erfolgs- und Rezeptionsgeschichte des Romans für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.