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Donnerstag
09.02.2017

Kino

«8 Mio. des Stiftungsvermögens gebraucht»

«8 Mio. des Stiftungsvermögens gebraucht»

Gute Neuigkeiten für Zürcher Filmemacher: Die Zürcher Filmstiftung erhöht ihr Förderbudget, das bislang bei 10 Millionen lag, auf nun 12,4 Millionen Franken. Dafür müssen allerdings Stadt und Kanton tiefer in die Tasche greifen.

Ursprünglich wurde die Filmstiftung mit einem 20-Millionen-Vermögen ausgestattet. «Die Vorgabe war von Anfang an, dass das Stiftungsvermögen die 10-Millionen-Grenze nicht unterschreiten darf», erklärt Daniel Waser (Bild), Geschäftsleiter der Zürcher Filmstiftung, dem Klein Report am Mittwoch.

Dank Kapitalerträgen aus dem Stiftungsvermögen hielten sich Ein- und Ausgaben lange mehr oder weniger die Waage. Die jährlichen Beiträge der Stadt beliefen sich auf 3 Millionen Franken, die des Kantons auf 1,5 Millionen Franken und die aus dem Finanzausgleich auf 3 Millionen Franken. Das erlaubte der Filmstiftung, den Förderbetrag konstant bei 10 Millionen Franken zu halten.

«Das ursprüngliche Finanzierungsmodell funktionierte jedoch nicht mehr, nachdem die Kapitalerträge in den letzten Jahren stark abgenommen hatten», erklärte Waser dem Klein Report die Geldknappheit. In den letzten zehn Jahren mussten deshalb «sieben bis acht Millionen» des Stiftungsvermögens aufgebraucht werden, damit der Förderbetrag weiterhin in gleicher Höhe beibehalten werden konnte.

Die Filmstifter drohten schon bald, auf die 10-Millionen-Untergrenze abzusacken. Deshalb brauchte es ein neues Finanzierungsmodell: «Es stellte sich die Grundsatzfrage, ob das Stiftungskapital oder ob die jährlichen Beiträge von Stadt und Kanton an die Stiftung erhöht werden sollen», erläutert Waser das Dilemma.

Am Ende fruchtete die Lobbyarbeit der Filmbegeisterten und die Stadt und der Kanton gaben die Gelder frei. Neu zahlen die Stadt zusätzlich 1,5 Millionen und der Kanton zusätzlich 3 Millionen an die Stiftung. Das ergibt neu jeweils 4,5 Millionen pro Jahr plus nach wie vor die 3 Millionen aus dem Finanzausgleich, also alles in allem 12 Millionen Franken.

Durch die zusätzlichen Einnahmen von Stadt und Kanton kann das globale Förderbudget für das laufende Jahr auf 12,4 Millionen erhöht werden. Ein weiterer Abbau des Stiftungskapitals ist dafür nicht mehr notwendig.