Zum zwanzigjährigen Bestehen veranstaltet das Zürcher Institut für interreligiösen Dialog, vormals Zürcher Lehrhaus, das erste Festival der Religionen. «Wir leben gegenüber anderen Religionen mit vielen Vorurteilen, die von den Medien geprägt sind», sagt der Initiant und OK-Präsident Roger Cahn gegenüber dem Klein Report.
Viele Berichte handeln vom Extremismus oder dem Kirchenexodus: «Dies führt zu einer negativen Wahrnehmung, der wir entgegensteuern möchten», fährt Cahn fort. Vom 30. Oktober bis zum 1. November finden 100 Veranstaltungen an 50 verschiedenen Orten statt. «Ich bin bei allen Gotteshäusern offene Türen eingerannt, weil der Event für jede religiöse Gemeinschaft eine einmalige Chance ist, um sich zu öffnen und Schwellenängste abzubauen.»
Teilnahmeberechtigt sind ausschliesslich Institutionen und Gotteshäuser von staatlich anerkannten Religionen: «Also keine Sekten, Freikirchen oder extreme Glaubensgemeinschaften», meint Cahn entschieden.
Das dreitägige Kombiticket für 20 Franken berechtigt je nach Platzangebot zum Besuch von Räumen, die einer andersgläubigen Öffentlichkeit meist verborgen sind: «Es ist jedoch kein `Tag der offenen Tür`, sondern wir haben ein fixes Programm. So muss man sich etwa für einen Gottesdienst zu einer bestimmten Zeit vor Ort einfinden, für eine Zen-Buddhismus-Zeremonie mit Platz für rund 20 Personen gar anmelden.»
Nicht nur bei den Gotteshäusern, sondern auch beim Co-Sponsor Migros-Kulturprozent fand Cahn schnell Gehör: «Die Detailhändlerin sieht im Festival eine perfekte Chance, um sich auch gegenüber ihren Mitarbeitern zu öffnen. So arbeiten ja in den Migros-Filialen ganz viele Menschen verschiedenster Glaubensrichtungen.»
Bis jetzt ist das Zürcher Festival der Religionen eine einmalige Jubiläumsveranstaltung, die im Erfolgsfall alle zwei Jahre wiederholt werden könnte. Cahn abschliessend: «Die Idee hatte ich schon vor zwei Jahren. Aber leider spielt uns die Aktualität zu einem Topevent herauf.»
Der einstige Juror des Schweizer TV-Quiz «Tell Star» mit Bernard Thurnheer, langjährige Kulturjournalist und «ZüriWoche»-Macher Cahn verfügt über ein weitreichendes Beziehungsnetz in Kultur und verschiedenen Wirtschaftszweigen. Heutzutage entwickelt er mit seiner Agentur kulturelle Strategien und Massnahmen, die mit internen und externen PR-Zielen von Unternehmen in Einklang stehen.