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Samstag
10.08.2013

Medien / Publizistik

Winfrey_Oprah_Klein_Report

Ein Vorfall in einer Zürcher Edelboutique sorgt weltweit für Schlagzeilen. Eine Verkäuferin verweigerte der dunkelhäutigen Talkmasterin Oprah Winfrey, eine Luxustasche zu kaufen. Missgeschick oder Rassismus? Schweiz Tourismus versucht, den Imageschaden zu minimieren.

«Sie wollen diese Tasche nicht sehen», habe die Verkäuferin sie abblitzen lassen. Und weiter: «Die ist zu teuer. Die können Sie sich nicht leisten.» Mit diesen Zitaten beschwerte sich Winfrey über die herablassende Behandlung in der Sendung «Entertainment Tonight» auf dem US-Sender CBS.

Bis 2011 leitete die Afroamerikanerin «The Oprah Winfrey Show», die mit über 62 Millionen Zuschauern den Quotenrekord in den USA hält. Nach Zürich war sie gereist, um die Hochzeit von Tina Turner zu feiern.

Auf «Blick online» entschuldigt sich Trudi Götz, die Besitzerin der Boutique Trois Pommes, am Donnerstag bei Winfrey. Es sei ein Missverständnis gewesen. «Bei uns gibt es keine Gesichtskontrolle.»

Für Markus Hünig, Präsident der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse, hat sich die Verkäuferin «absolut daneben» benommen, sagt dieser gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Als Missgeschick taxieren auch verschiedene Vertreter von Zürcher Modehäusern den Fall, wie die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet. Jedoch lasse sich «der Vorwurf des Rassismus nicht vollständig widerlegen», schreibt die NZZ.

Andere Kommentatoren verknüpfen den Fall mit dem Rayonverbot für Asylsuchende im aargauischen Bremgarten, das Mitte der Woche Schlagzeilen machte. Sie befürchten ein «PR-Desaster für die Schweiz», da das Land wegen seines restriktiven Asylwesens ohnehin schon unter Beobachtung stehe.

Schweiz Tourismus bemühte sich inzwischen, den Flurschaden via Twitter zu begrenzen: «Es tut uns leid, dass Oprah dies passiert ist.»