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Freitag
05.12.2014

Marketing / PR

Mit einem Text über «Corporate Language» hat die Agentur Text Control den Klein Report seit Tagen bombardiert. Worum geht es? «Corporate Language»: ein neuer PR-Ausdruck?

«Den Lieblingsschriftsteller erkennt man oft schon nach wenigen Sätzen. An den kleinen Eigenheiten, am Klang, am Rhythmus», heisst es da in einer Mitteilung, über die sich drei gestandene Journalisten des Klein Reports gebeugt haben. «Wäre es nicht schön, wenn auch Unternehmen so schreiben könnten, dass man sie gleich erkennt?» 99 Prozent der Literatur bestehe darin, nicht zur Sache zu kommen.

Aha! Das ist «Corporate Language». Die Agentur von Beat Gloor schreibe die Texte aber nicht selber, «es sind Personen, die in seinem Namen schreiben». Aha! Ein PR-Auftrag, der im Namen eines Kunden an externe Schreiber vergeben wird. Denn ein eigener Klang und ein durchgängiger Stil sei nur schwer zu erreichen, so die Zürcher Text Control. Aha!

Und dann kommt endlich des Pudels Kern: Die Text Control AG konnte eine «Corporate Language» für den Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich und für die Fluggesellschaft Edelweiss entwickeln. Aha!

Nun führen wird diese PR-Information unserer Leserschaft zu, etwas widerwillig… Nachdem wir von Inhaber Beat Gloor geradezu aggressiv und frech dazu aufgefordert worden sind. Der Klein Report sei eh keine unabhängige Redaktion, bei der «Weltwoche» und bei der «Neuen Zürcher Zeitung» gehe so etwas problemlos, so Gloor. Aha! Das können wir jetzt aber fast nicht glauben und verneinen diese Aussage, die unterschwellig unseren Kolleginnen und Kollegen zu PR-Vasallen degradiert. Denn wir gehen davon aus, dass auch diese Journalisten in der täglichen PR-Flut so gut wie möglich das sogenannte Gatekeeping ausführen. Dazu gehört eben auch das Nichtpublizieren.

Was «Corporate Language» ist, wissen wir trotzdem leider noch nicht. Es scheint möglicherweise doch eine weitere neue Public-Relations-Massnahme zu sein, um Kunden direkt auf Redaktionen mit ihren entsprechenden Texten zu platzieren. Beat Gloor haben wir jetzt mal etwas Gratiswerbung zugeführt. Werbung - oder nicht Werbung?