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Donnerstag
28.12.2023

Medien / Publizistik

Der rechtsbürgerliche «Nebelspalter» hat recherchiert, die «Republik» hat recherchiert. Beim «Nebelspalter» flog ein linksextremer Beamter im Finanzdepartement auf, bei der «Republik» die rechte Hand Albert Röstis.

Die medialen Reaktionen waren vorhersehbar. Während die bürgerlichen Medien die «Republik» einfach ignorierten, obwohl der engste Mitarbeiter des Bundesrates laut Meldung einer radikalen evangelikalen Sekte angehört, zetern die linken Medien über die Recherchen des «Nebelspalters». Jeder hätte ein Recht auf freie und persönliche Meinung – und zwar überall in der Bundesverwaltung.

Der Verhaltenscodex für das Bundespersonal gibt die Richtung vor, und hier zitiert der Klein Report aus der NZZ: Die Angestellten «achten auch im Privatleben darauf, den guten Ruf, das Ansehen und die Glaubwürdigkeit des Bundes nicht zu beeinträchtigen». Sie verhalten sich «jederzeit und überall integer und korrekt».

Was integer und korrekt ist, lässt sich im Zeitalter der Politisierung öffentlicher Institutionen nicht so einfach definieren. Der Klein Report sieht indessen nicht unbedingt in der politischen Haltung oder religiösen Bindung der Behörden das Kernproblem, sondern in den daraus resultierenden Beziehungsnetzwerken und Ämterschachern.

Und hierzu freut sich der Klein Report auf Recherchen aller politischer Lager.