Die MeteoNews AG ist im April 1997 von Peter Wick gegründet worden. 2014 verkaufte der Medienunternehmer den erfolgreichen Schweizer Wetterdienst an die österreichische Ubimet, einen international tätigen Wetterdienstleister.
Am Mittwoch wurde der Abgang von Gründer Peter Wick bekannt, der die MeteoNews AG noch bis Ende Jahr als CEO leitet.
Der Klein Report hat Verwaltungsratspräsident und Rechtsanwalt Jascha Schneider-Marfels befragt, wie es zum Abgang des beliebten Wetter-Moderators gekommen ist und was dieser einschneidende Wechsel für die Firma bedeutet.
Peter Wick ist seit dem Verkauf des Wetterdienstes vor sechs Jahren weiterhin CEO der Firma. Eine eher ungewöhnlich lange Zeit nach einem Firmenverkauf. Er hat gemäss Recherchen des Klein Reports Mitte Jahr den Vertrag gekündigt. Weshalb haben sich der Unternehmer und die österreichische Ubimet nicht über ein zukünftiges Engagement einigen können?
Jascha Schneider-Marfels: «Die Vorstellungen, wie ein künftiges Engagement aussehen könnte, waren zu unterschiedlich. Peter hätte die Firma am liebsten wieder zurückgekauft. Auf der anderen Seite sind MeteoNews und Ubimet in Bezug auf Strukturen, Daten und Produkte derart zusammengewachsen, dass eine Entflechtung unternehmerisch nicht mehr sinnvoll wäre. MeteoNews profitiert seit Jahren davon, das Potenzial und Know-how von Ubimet nutzen zu können.»
Nun hat es eher etwas «gerappelt». Könnte es aber trotzdem sein, dass Ubimet und Peter Wick in einer anderen unternehmerische Form wieder zusammenkommen?
Schneider-Marfels: «Es hat nicht gerappelt. Ubimet hat den Einstieg immer sehr zurückhaltend kommuniziert und dem Betrieb sehr viele unternehmerische Freiheiten belassen. Aussenstehende haben daher den neuen Eigentümer kaum wahrgenommen und sind jetzt überrascht. Sechs Jahre nach dem Verkauf darf ein ehemaliger Firmengründer aber durchaus den Betrieb verlassen. Was die Zukunft bringt, wird sich noch zeigen.»
Was ist die Strategie von Ubimet für die MeteoNews AG für 2021 und darüber hinaus?
Schneider-Marfels: «Wir sind im Medien-Wetter in der Schweiz führend und haben in den letzten Jahren mit dem Wettercockpit gezielt in anderen Bereiche investiert, wie Versicherungen, Flughäfen und Transportunternehmen. Auf diese Weise haben wir neue Geschäftsfelder erschlossen, um weniger abhängig von der Medienbranche zu sein. Diese Strategie wird konsequent weiterverfolgt.»
Wie sieht die heutige Besitzerstruktur der Ubimet aus?
Jascha Schneider-Marfels: «Die genialen Köpfe hinter Ubimet sind Michael Fassnauer und Manfred Spatzierer. Sie haben aus einem Start-up einen grossen Player im Wetterbusiness gemacht. Dabei sind sie ihren Wurzeln immer treu geblieben. Der Wiener Charme und die Innovation der beiden ist für unser Schweizer Unternehmen eine grosse Bereicherung.»
Seit 1999 existiert eine Zweigstelle für die französischsprachige Schweiz. Seit 2003 ist MeteoNews auch in Frankreich tätig. Gibt es hier voraussichtlich Veränderungen?
Schneider-Marfels: «Nein. Wie gesagt, halten wir an der bestehenden Strategie fest, die der Verwaltungsrat regelmässig überprüfen wird.»