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Dienstag
03.12.2013

Vermarktung

TV-2

Über welche Kanäle schauen die Menschen in Zukunft Fernsehen und Videos? Über diese und andere Fragen wurde am TV 2.0 Summit diskutiert. Die Art der Bewegtbildnutzung werde sich in Richtung Online Screens bewegen und die Monetarisierung müsse sich im Zuge dessen anpassen. Darin war man sich im abschliessenden Podiumsgespräch im Zürcher Kaufleuten einig.

Nach diversen Vorträgen am Donnerstagmorgen sprachen am Nachmittag Stefanie Lemcke, Chefin der Medienberatung Quantum Media, Arndt C. Groth von der mehrheitlich im Inserategeschäft tätigen Publigroupe, Karim Zekri vom TV-Streaming-Anbieter Teleboy und Michael Baum vom Onlinevermarkter Stailamedia über «Die Zukunft der Medienvermarktung». Ausser Stefanie Lemcke sind alle für «Partnerunternehmen» des Anlasses tätig, kurz Sponsoren des TV 2.0 Summit.

Stailamedia-Geschäftsleiter Michael Baum stellte fest, dass der TV-Konsum in der Schweiz nur noch sehr langsam ansteige. Im Gegensatz dazu gebe es einen Trend hin zum Bewegtbild auf digitalen Kanälen. Dem pflichteten auch die anderen Diskussionsteilnehmer bei.

Publigroupe-CEO Arndt C. Groth betonte die Wichtigkeit der Synchronisation von Werbung im TV und auf dem Second Screen. Diese könne die Akzeptanz der Nutzerinnen und Nutzer fördern. «Wir müssen im Second Screen wissen, was die Nutzer auf dem ersten gemacht haben», ergänzte die Mediafachfrau Lemcke.

Ein anderes Thema sprach Teleboy-Chef Karim Zekri an: «Die neuen Medien bringen auch neue Möglichkeiten zur Interaktion mit den Zielgruppen. Wir möchten in Zukunft Werbung, die auf den Sendern erscheint, innerhalb von Teleboy in interaktive Formate umwandeln.» Er betonte ausserdem, dass neue Konsumformen über Smartphones und Tablets den Vorteil hätten, dass man wisse, dass eine eingeschaltete Sendung auch bewusst geschaut werde, im Gegensatz zum TV, der oft nebenher laufe.

Lemcke kommentierte das neue Video-on-Demand-Angebot von Teleboy: «Dies ist ein wichtiger Trend, der dem Werbemarkt viele Möglichkeiten bietet. Man kann drei Werbeeinschaltungen einspielen oder auch nur eine zum Skippen. Wir müssen herausfinden, was bei den Nutzern am besten ankommt.»

TV-Streamer Teleboy will in Zukunft das lineare TV mit on-Demand- und Live-Inhalten auf einer Plattform verschmelzen: «Zentral sind für die Nutzer vorgeschlagene Videos, die auf ihre Interessen abgestimmt sind», glaubt Zekri.

Zum Ende der Diskussion sprach Publigroupe-CEO Groth, der thematisch oft von «wir reden über» dies und das unkonkret blieb, die zunehmende Automatisierung der Werbevermarktung an: «Ich schätze, dass 70 bis 80 Prozent der Werbeformen in Zukunft automatisch erreichbar sind. Natürlich braucht es immer noch gute Verkaufsleute, aber Standardanfragen können automatisiert werden», erklärte er dem Publikum im Klubsaal des Kaufleuten, das über die Bemerkung guter Verkaufsleute eher schmunzeln musste.

Laut Angaben der Veranstalter war der TV 2.0 Summit ausverkauft. Bei Ticketpreisen von 690 Franken und einem Publikum von etwa 300 Leuten hat sich der komplett durchgesponserte Tag für die Verantwortlichen sicher gelohnt.

Denn zusätzlich war die Veranstaltung durch und durch mit Werbung, Logos und Give-aways von «Partnern» zugepflastert: UPC Cablecom, Stailamedia und IPMedia sponserten ihn. Teleboy, Swiss TXT (SRG), Xtendx, Publicitas (Publigroupe-Tochter) und der Sender S1 (Publigroupe) stellten aus.

Technikanbieter Visuals war für die Übertragung zuständig. Und als Medienpartner waren «Persönlich» (Publicitas), «Werbewoche» (Südostschweiz-Medien), «Handelszeitung», internettv.ch, «Medienwoche», «Marketing & Kommunikation» (Galledia Verlag AG) und marketing.ch (Marketingworld AG) im Kaufleuten.