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Donnerstag
01.04.2021

Medien / Publizistik

Mit seinem neuen Entscheid will der Bundesrat über Almosen für Kulturschaffende hinausgehen...

Mit seinem neuen Entscheid will der Bundesrat über Almosen für Kulturschaffende hinausgehen...

Es ist noch nicht die Auferstehung. Aber kurz vor Ostern darf die Kulturszene aufatmen: Der Bundesrat will den Künstlerinnen und Künstlern verstärkt unter die Arme greifen.

«Es ist sehr viel Frustration da – verständlicherweise», sagte Bundesrat Alain Berset am Mittwoch vor den Medien. Da die Krise sich verlängere, werde nun auch die Unterstützung bis Ende Jahr verlängert – und ausgebaut. Die verstärkenden Massnahmen treten am 1. April in Kraft.

Demnach erhalten die Kulturschaffenden rückwirkend Ausfallentschädigungen ab dem 1. November 2020. «Ihre Einbussen werden somit ohne Unterbruch ab dem 20. März 2020 gedeckt», schreibt das Bundesamt für Kultur in einer Mitteilung.

Diese Unterstützung wird zudem auf die Freischaffenden ausgedehnt. Als Freischaffende gelten hier Personen mit befristeten Arbeitsverträgen und häufig wechselnden Arbeitgebern.

Die Voraussetzungen für die Gewährung von Nothilfe werden ebenfalls gelockert. Die Vermögensgrenze wird von 45'000 auf 60'000 Franken erhöht. Für jedes unterhaltspflichtige Kind wird diese Grenze um 20'000 statt wie bisher um 15'000 Franken angehoben. Ferner wird nur das frei verfügbare Vermögen für die Beurteilung der Gesuche einbezogen. Liegenschaften gehören also nicht mehr dazu.

Kulturunternehmen und Kulturschaffende können Ausfallentschädigungen beantragen, die bis zu 80 Prozent ihrer Verluste decken und je zur Hälfte vom Bund und von den Kantonen finanziert werden. Solche Entschädigungen erhalten auch im Laienbereich aktive Kulturvereine.

Suisseculture Sociale und die Kantone können den Gesuchstellenden einen Vorschuss gewähren, um die Liquidität sicherzustellen, wenn 30 Tage nach der Einreichung des Gesuchs noch kein Entscheid vorliegt.

2020 hat der Bund für diese Unterstützungsmassnahmen 280 Millionen Franken aufgewendet. 2021 wurden bisher 130 Millionen Franken bereitgestellt.