Der Zürcher Stadtrat soll den Kauf des städtischen Kabelnetzes von der überschuldeten Cablecom prüfen - für den Fall, dass das Netz dereinst zum Kauf steht. Der Gemeinderat hat am Mittwochabend ein entsprechendes Postulat mit 66 zu 29 Stimmen überwiesen.
Die Cablecom, vor drei Jahren von der britisch-amerikanischen Telecom-Gruppe NTL gekauft, hat 3,6 Mia. Franken Schulden. Der Kabelnetzbetreiber steht deshalb zum Verkauf, der Preis soll zwischen 1,0 und 1,5 Mia.liegen. Der US-Konzern Liberty Media ist interessiert. «Auf den nächsten Spekulanten zu warten, ist keine Alternative», hielt der Postulant aus den Reihen der Alternativen Liste (AL) im Gemeinderat fest. Er glaube nicht, dass die Cablecom die ihr zugestandene Durststrecke überwinden werde.
Zürich soll das städtische Kabelnetz kaufen: «Es geht primär darum, dass die Stadt ein taugliches Netz hat», betonte der Postulant. Neben dem Kabelfernsehen biete das Kabel-TV-Netz die von anderen Betreibern bereits rege genutzte Möglichkeiten, auch Breitbanddienste wie High-Speed-Internet kostengünstig anzubieten. Das Kabelnetz könne ein attraktives Geschäftsfeld für das ewz sein. Denkbar wäre auch eine Beteiligung in Zusammenarbeit mit anderen Städten, etwa in der SwissPower, dem Verbund von 20 Schweizer Städte- und Gemeindewerken.
Mittwoch
21.08.2002