Content:

Sonntag
06.09.2009

Vonseiten gewisser Medien, vor allem seitens der Boulevard-Presse, wird dem Filmfestival von Locarno vorgeworfen, zu wenig Glanz, sprich Stars, zu bieten. In dieser Hinsicht hat das noch junge Zürich Film Festival dem internationalen Event am Lago Maggiore den Rang abgelaufen. An der Limmat serviert man Stars am laufenden Meter (24. September bis 4. Oktober).

Das begann mit der Ankündigung, dass US-Star Morgen Freeman ebenso das Festival besucht wie Regisseur Roman Polanski. Freeman («Million Dollar Baby») wird mit dem Golden Icon Award am 3. Oktober geehrt. Polanski ist eine Retrospektive gewidmet. Dem polnisch-stämmigen Filmer («The Pianist», «Rosemary` Baby») wird am 27. September ein Lebenswerk-Award überreicht.

Doch damit nicht genug: Jetzt hat die Festivalleitung den Jury-Präsidenten des deutschsprachigen Spielfilmwettbewerbs kundgetan: Der omnipräsente Schauspieler Til Schweiger, jetzt in den Kinos mit Quentin Tarantinos scharf-schräger Nazi-Actionsatire «Inglourious Basterds» zu sehen. Zur Seite stehen ihm Produzent Henning Molfenter («The Reader»), der auch als Geschäftsführer der Studio Babelsberg Motion Pictures amtet, und der Aargauer Filmkomponist Niki Reiser («Nirgendwo in Afrika», «Maria, ihm schmeckt`s nicht»).

Der Wettbewerb für deutschsprachige Arbeiten, neu eingeführt, soll zur Stärkung dieses Segments beitragen. Junge Filmschaffende sollen in Zürich ein Forum bekommen - auch in den Bereichen internationaler Spielfilm und internationaler Dokumentarfilm. Talente wollen und sollen entdeckt und gefördert werden, unterstreicht Karl Spoerri, künstlerischer Festivalleiter, die Idee. Am 3. Oktober wird dann das Goldene Auge verliehen (Spielfilmwettbewerb).

Eröffnet wird das ambitionierte Festival mit der Weltpremiere der Bestseller-Verfilmung «Lila, Lila». Anwesend natürlich in Zürich: Der Schweizer Regisseur Alain Gsponer, die Darsteller Daniel Brühl («Die fetten Jahre sind vorbei») und Hannah Herzsprung («Der Vorleser»).